15 vs. 8,8 Prozent

Keine Einigung auf neuen Sozialwirtschaft-KV

Wirtschaft
15.11.2023 21:59

Die zweite Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich sind am Mittwochabend ergebnislos zu Ende gegangen. Die Gewerkschaften GPA und vida fordern weiter ein Plus von 15 Prozent beziehungsweise mindestens 400 Euro, die Arbeitgeber blieben bei ihrem Angebot von 8,8 Prozent.

Für 20. November ist nun eine landesweite Betriebsrätekonferenz geplant, bei der über die nächsten Schritte beraten werden soll. „Diese können auch Betriebsversammlungen mit vorsorglichen Streikbeschlüssen beinhalten“, sagte die Verhandlerin für die Gewerkschaft GPA, Eva Scherz. In der Sozialwirtschaft werde 22 Prozent weniger als im Schnitt aller Branchen bezahlt. Einfach nur die Inflation abzugelten, vermindere diese Kluft nicht, sagte Michaela Guglberger von der Gewerkschaft vida.

Höhere Löhne gegen Personalmangel
„Wenn wir den drängenden Personalmangel reduzieren wollen, muss die Branche attraktiver werden.“ „Weder werden wir uns durch das Schönreden der Probleme der Branche blenden lassen, noch von deutlich schlechteren Angeboten anderer Branchen irritieren lassen (...)“, teilten die Gewerkschaften mit.

GPA-djp-Verhandlerin Eva Scherz und Arbeitgeber-Verhandler Walter Marschitz (Bild: APA/ROBERT JAEGER)
GPA-djp-Verhandlerin Eva Scherz und Arbeitgeber-Verhandler Walter Marschitz

Arbeitgeber: Können auch über andere Themen verhandeln
Anders sehen das die Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitgeber. Der Geschäftsführer der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ), Walter Marschitz, verwies darauf, dass das Angebot von 8,8 Prozent über der rollierenden Inflation für den Zeitraum September 2022 bis Oktober 2023 liege. Allerdings handelt es sich lediglich um 0,1 Prozentpunkte. 

„Wir sind punktuell gesprächsbereit, auch bei anderen Themen zu verhandeln, allerdings muss alles in einem realistischen Rahmen bleiben. Wir müssen bei jeder zusätzlichen Maßnahme mit Augenmaß vorgehen und diese auch gegebenenfalls monetär bewerten“, hieß es.

Einig sei man sich darin gewesen, dass den Pflegezuschuss mehr Beschäftigte bekommen müssten, deren Tätigkeit das rechtfertigen würde. Das sei vor allem im Behindertenbereich relevant, da hier fast die Hälfte der Beschäftigten um den Pflegezuschuss „umfallen“ würde.

Nächste Runde am 27. November
Die dritte und letzte regulär geplante Verhandlungsrunde ist für 27. November geplant. „Wir hoffen, in der dritten Verhandlungsrunde abschließen zu können, damit der Kollektivvertrag am 1. Jänner 2024 in Kraft treten kann“, sagte Marschitz in einer Aussendung. In der Branche sind etwa 130.000 Menschen tätig.

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