Metaller, Handel etc.

Wo es bei den vier Lohnrunden noch hakt

Wirtschaft
25.10.2023 20:00

Die hohe Teuerung bei gleichzeitig schwieriger Wirtschaftslage macht die Kollektivvetragsverhandlungen für viele Branchen zu einer kniffligen Aufgabe.

Bei den KV-Verhandlungen darf man gespannt sein, ob sich ein gemeinsamer Nenner findet. War es in der Vergangenheit üblich, sich mehr oder weniger an der Inflation des Vorjahres zu orientieren, stellte dies zuletzt etwa WKÖ (Wirtschaftskammer Österreich)-Handelsobmann Rainer Trefelik infrage. Eine derartige Situation mit multiplen Krisen habe es seit 40 Jahren nicht gegeben.

Die Gewerkschaft will eine „faire und dauerhafte Erhöhung“ und fordert 11 Prozent Plus (siehe Grafik). Trefelik betont, ohne ein konkretes Angebot zu machen, dass es „Kreativität“ brauche, um einen Abschluss für die über 430.000 Beschäftigten zu erzielen. Von 2. bis 8. November werde es daher bereits Betriebsversammlungen geben, am 9. November wird weiterverhandelt.

Hier sehen Sie eine Grafik zu den Lohnabschlüssen ab 2017.

(Bild: Krone Kreativ/stock.adobe.com (Quellen: APA, CPA, Statistik Austria))

Weit auseinander ist man nach drei Runden bei den Metallern, die für 200.000 Beschäftigte verhandeln. Gewünschten 11,6 Prozent stehen hier 2,5 Prozent plus 1050 Euro Einmalzahlung gegenüber. Während die Arbeitgeber auf die schlechte Lage (Rezession) hinweisen, droht die Gewerkschaft nach diversen Betriebsversammlungen mit Streik, sollte man sich am 2. November nicht positiv annähern.

Besserer Start bei Sozialwirtschaft
Konstruktiv verlaufen ist der Start der KV-Gespräche für die Sozialwirtschaft, wo es um 130.000 Jobs geht. Die Arbeitgeber boten gleich zu Beginn die Inflationsabgeltung von 8,8 Prozent an. Die Arbeitnehmer fordern 15 Prozent bzw. mindestens 400 Euro Plus, weil die Branche immer noch 22 Prozent unter dem Durchschnitt verdiene, so Chefverhandlerin Eva Scherz. Am 15. November geht es weiter, am 27. will man fertig sein.

Bei den Beamten außer Streit stehen nach der ersten Runde die Rahmenbedingungen (z. B. 9,15 Prozent Inflation als Basis). Weitergehen soll es „zeitnah“.

Zahlreiche kleinere Branchen wie z. B. Lederwaren-, Koffer-, Schuh-, Glas- und Futtermittelindustrie, Mühlengewerbe (je +10,1 Prozent), Industrielle Wäschereien, Bekleidungsindustrie (+10,5 Prozent) oder Brauereien (+8,1 Prozent) haben ihre KV-Erhöhung in diesem Herbst schon fixiert.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele