Die Staatsholding ÖBAG könnte bei dem steirischen Leiterplattenhersteller AT&S einsteigen. Das gab das Unternehmen am späten Montagabend bekannt. Im Zuge einer Kapitalerhöhung könnte die ÖBAG einen Anteil von mindestens 25 Prozent plus einer Aktie erhalten. Es wäre das erste Mal, dass sich der Staat an einem erfolgreichen Unternehmen beteiligt.
Diesbezügliche Verhandlungen würden laufen, der AT&S-Vorstand will aber auch mit anderen Investoren über einen möglichen Einstieg reden. „Zur Unterstützung der weiteren Unternehmensentwicklung“ plant das Unternehmen eine große Kapitalerhöhung sowie weitere Kapitalmaßnahmen. Das Volumen könnte insgesamt bis zu 50 Prozent des derzeitigen Grundkapitals betragen, Details seien aber noch offen.
Zustimmung von Aufsichtsrat fehlt noch
Ob die Kapitalmaßnahmen durchgeführt werden können und ob bzw. welche Investoren einsteigen, sei noch von „allfällig erforderlichen Gremialbeschlüssen einer Einigung mit dem potenziellen Investor sowie der Evaluierung der dann vorherrschenden Marktbedingungen“ abhängig. Auch eine Zustimmung des Aufsichtsrats der AT&S sei noch ausständig.
Vonseiten der ÖBAG wurden die Gespräche bestätigt, diese seien aber noch in einem frühen Stadium, sagte ein ÖBAG-Sprecher zur APA. Im Rahmen der Neugeschäftsstrategie der Staatsholding kann sich die ÖBAG auf Wunsch von Unternehmen an österreichischen Firmen beteiligen, die in Zukunftstechnologien tätig sind.
64 Prozent der Aktien im Streubesitz
Würde die ÖBAG 25 Prozent plus einer Aktie an AT&S übernehmen, wäre sie der größte Einzelaktionär an dem Leiterplattenhersteller. Derzeit befinden sich 64 Prozent der AT&S im Streubesitz, die Stiftungen von den Industriellen Hannes Androsch und Willibald Dörflinger halten zudem jeweils 18 Prozent.
Nachricht schlecht für Kurs der Aktie
Bei den Aktionären kamen die Nachrichten vorerst nicht gut an. Die Aktie der AT&S brach am Dienstag im Frühhandel um 15,3 Prozent auf 23,96 Euro ein.
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