Das US-Militär will im Dezember sein mysteriöses Mini-Shuttle X-37B erneut zu einem Testflug ins All schicken. Das wiederverwendbare Raumfahrzeug wird am 7. Dezember an Bord einer „Falcon Heavy“-Rakete von SpaceX vom Kennedy Space Center der NASA in Florida zu seiner mittlerweile siebenten Mission abheben.
Es sei das erste Mal, dass die X-37B mit einer „Falcon Heavy“ ins All gebracht werde, hieß es. Über den genauen Zweck und die Dauer der Mission hüllen sich die verantwortlichen Militärs - wie schon bei den bisherigen Missionen - in Schweigen. Man verriet nur, dass das Mini-Shuttle als Prüfstand für den Start von experimentellen Nutzlasten und deren Rückkehr zur Erde genutzt werde.
Warum dieses Mal für den Start eine stärkere Rakete verwendet wird, ist unklar. Für Experten ist es ein Hinweis darauf, dass das Raumfahrzeug schwerere Nutzlasten transportiert oder eine neue Hardware-Konfiguration aufweist.
Mini-Shuttle ist nur 8,8 Meter lang
Das knapp fünf Tonnen schwere Orbital Test Vehicle (kurz OTV) ist nur 8,8 Meter lang und hat eine Flügelspannweite von 4,6 Metern. Seine Energie bezieht das Raumfahrzeug, von dem zwei Exemplare existieren, aus Batterien sowie über ein ausklappbares Sonnensegel.
Zuletzt war die Miniversion der Spaceshuttles der NASA im Zuge der Mission OTV-6 am 12. November 2022, 908 Tage nach seinem Start und nach knapp zweieinhalb Jahren im Weltall, auf dem Kennedy Space Center in Florida gelandet.
Spekulationen über Tests für Waffensystem
Bislang hat die US-Luftwaffe jeweils nur über Starts und Landungen der OTVs berichtet. Zu den Missionen hieß es lediglich, es würden neue Materialien und Technologien - zum Beispiel der Einsatz von neuartigen Ionentriebwerken - im Weltraum erprobt. Was Spekulationen genährt hat, das Shuttle im Miniformat sei vielleicht der Vorläufer eines neuartigen Waffensystems im Orbit, das die USA in die Lage versetzen soll, in Krisenfällen rasch zu reagieren.
Weil die frühere zivile Leiterin des US-amerikanischen Departments of the Air Force im Juni 2019 bei einer Sicherheitskonferenz zudem erklärt hat, das Raumfahrzeug sei so agil und wendig, „dass Amerikas Gegner irre werden müssten“, wird erst recht über den Verwendungszweck des kleinen Shuttles spekuliert.
OTV-Projekt wurde bereits 1999 gestartet
Am Orbital Test Vehicle wird bereits seit Langem gearbeitet. Begonnen wurde das Projekt 1999 zunächst von der zivilen US-Raumfahrtbehörde NASA, 2004 übernahm dann das US-Militär das Projekt - zusammen mit dem Hersteller des Mini-Shuttles, dem Boeing-Tochterunternehmen Phantom Works.
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