Tatort Wien

Macheten-Mord: Weiterer Verdächtiger festgenommen

Wien
08.11.2023 15:19

Im Zusammenhang mit dem Wiener Macheten-Mord Mitte April konnte nun ein weiterer Tatverdächtiger gefasst werden. Es handelt sich um einen Mann algerischer Herkunft. Er wurde in Frankreich festgenommen - die „Krone“ berichtete bereits im Mai von einer heißen Spur dorthin.

Der Macheten-Mord schockierte ganz Österreich. Ein 31-jähriger Algerier wurde am 20. April bei der U-Bahn-Station Jägerstraße im 20. Wiener Gemeindebezirk (Brigittenau) mit einer Machete zerstückelt und getötet.

Mehrere Unbekannte waren damals auf den 31-Jährigen losgegangen. Zeugen wählten gegen 0.50 Uhr den Polizei-Notruf. Als die Beamten eintrafen, flüchteten die Angreifer. Das Opfer wurde noch in ein Spital gebracht, erlag aber seinen schweren Verletzungen.

24-jähriger Algerier sprang bei Fluchtversuch in Donaukanal
Ein 24-jähriger Algerier wurde im Zuge einer Sofortfahndung festgenommen - er hatte vom Tatort zu flüchten versucht, indem er am Donaukanal ins Wasser sprang. Polizisten fischten ihn aus dem Wasser, seither befindet sich der Mann in U-Haft. Anderen Beteiligten gelang die Flucht.

Zwei weitere Festnahmen am 3. Mai
Zwei weitere Festnahmen gab es in diesem Fall dann am 3. Mai. In der Wohnung eines 29 Jahre sowie eines 34 Jahre alten Algeriers waren 450 Gramm Marihuana und knapp 1,2 Kilogramm Cannabisharz sichergestellt worden, im Zuge der kriminalistischen Erhebungen konnte ein Bezug zu dem Tötungsdelikt hergestellt werden. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen alle drei Männer wegen Mordverdachts, bestätigte Behördensprecherin Nina Bussek.

Auslieferungsverfahren läuft
Die Wiener Anklagebehörde ist zuversichtlich, dass auch der jüngst festgenommene Verdächtige bald in der Justizanstalt Wien-Josefstadt eine Zelle beziehen wird. Das Auslieferungsverfahren läuft. „Die Übergabe ist bereits genehmigt“, teilte Bussek mit. Der Mann dürfte demnach in Kürze nach Wien überstellt werden, wo dann das Landesgericht für Strafsachen über die Verhängung der U-Haft entscheiden muss.

Die Festnahme erfolgte nach einem Informationsaustausch des Länder übergreifenden Zielfahndungsnetzwerkes und unter Einbindung eines Verbindungsbeamten an der französischen Botschaft in Wien, hieß es seitens des Bundeskriminalamts. Bei einer polizeilichen Amtshandlung sei der Algerier den französischen Kollegen ins Netz gegangen. „Er wurde angehalten und festgenommen“, sagte Behördensprecher Heinz Holub-Friedreich.

Zusammenhang mit Drogenszene
Hintergrund des Macheten-Mordes dürfte eine Auseinandersetzung eines von Frankreich aus operierenden nordafrikanischen Drogen-Kartells gewesen sein. Der getötete 31-Jährige wies in Österreich Vorstrafen wegen Drogendelikten auf, außerdem bestanden gegen ihn zwei aufrechte Festnahmeanordnungen wegen Verbrechens und wegen Vergehens nach dem Suchtmittelgesetz. Er dürfte nach bandeninternen Zwistigkeiten einem nach Wien entsandten „Strafkommando“ zum Opfer gefallen sein.

Aufgrund von elektronischen Handyauswertungen und anderen Nachforschungen sind weitere mögliche Tatbeteiligte großteils namentlich bekannt. Nach ihnen wird international gefahndet. Sie dürften sich in der algerischen Community in Frankreich aufhalten oder mittlerweile nach Nordafrika weitergereist sein.

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