Tochter misshandelt

Selbst ernannter Moralapostel und Sittenwächter

Burgenland
04.11.2023 14:00

Ein Vater schlug im Nordburgenland seine minderjährige Tochter unter anderem mit einem Schuhlöffel, weil sie einen erheblich älteren Freund hatte. Er drohte sogar, sie in der Türkei mit ihrem eigenen Cousin zu verheiraten und ihr den österreichischen Pass wegzunehmen. Nun musste er sich am Landesgericht Eisenstadt verantworten.

Geboren in der Türkei, kam der 44-Jährige im Volksschulalter nach Österreich. Er spricht nahezu akzentfrei Deutsch. Der vierfache Vater – drei Söhne, eine Tochter (heute 16) – hat laut eigenen Angaben „14 oder 15 Geschwister“. Ein echter Familienmensch, möchte man meinen. Das manifestiert sich auch in den 800.000 Euro Schulden. „Ich habe zwei Häuser und drei Wohnungen gekauft, damit meine Kinder einmal versorgt sind.“

Der Freund hatte einen Vollbart
Während die Buben (19, 17, 12) im Nordburgenland ein unbeschwertes Leben führen dürften, machte das Mädchen ein Martyrium durch. Die Gründe für die Schläge? Mit 14 hatte die Tochter des Moslems („ich bete nicht fünfmal am Tag!“) einen viel älteren, vollbärtigen Freund. Hausarrest. Handy konfisziert. „Das hat sie vom Lernen abgehalten“, sagt der Vater beim Prozess am Landesgericht Eisenstadt.

Ein vergessener Ring
Es setzte Hiebe. „Aber nur mit der flachen Hand, nicht mit der Faust“, so der Angeklagte. „Und das mit dem Schuhlöffel, das war falsch, vielleicht.“ Weil die Tochter geraucht hatte, schlug er ihr auf jene Hand, in der sie die Zigarette gehalten hatte. Danach musste sie Gips tragen. „Ich habe ganz auf meinen Ring vergessen.“

Flucht ins Jugendheim
Beim nächsten Freund verlief’s so: Sollte sich das Mädchen nicht trennen, würde er sie in der Türkei mit ihrem eigenen Cousin verheiraten und ihr den österreichischen Pass wegnehmen. Nachdem das Mädchen sogar mit dem Umbringen bedroht worden war, ging es zur Polizei und flüchtete für zwei Monate in ein Jugendheim.

Gemeinsame Heimfahrt
„Tut mir leid, ich zeige Verbesserungen“, so der 44-Jährige, ehe er das Urteil akzeptierte: Drei Monate bedingt. Ist er drei Jahre brav, bleibt er unbescholten. Der Vater, seine Frau, die Söhne und ... die Tochter fuhren gemeinsam im Auto nach Hause.

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