Seit vier Jahren ist der Standort des Biologiezentrums in Schwebe. Das Land Oberösterreich stellt auf „Krone“-Anfrage eine Entscheidung bis Ende des Jahres in Aussicht, für den alten Standort gibt es weiterhin Interessenten.
Das Biologiezentrum – eines der bedeutendsten Naturmuseen Europas, wenn man nach den Sammlungen geht – platzt aus allen Nähten. Seit 2019 steht fest, dass es möglicherweise an einen anderen Standort verlegt werden soll. Wie weit ist das gediehen?
„Das Kernstück ist ein moderner Depot-Bau, den brauchen wir auf jedem Standort“, betont Alfred Weidinger, Direktor der Landes-Kultur GmbH, zu der das Biologiezentrum gehört. „Wir müssen unsere Sammlungen und Bestände schützen. Wir haben bereits ein Raum- und Funktionsprogramm vorgelegt. Aber die Entscheidung über den Standort liegt beim Land OÖ“, betont er.
Uni will Campus erweitern
Diesem gehört bis dato das Biologiezentrum in Linz-Urfahr. Schon vor Jahren hat die angrenzende Kepler Uni Interesse am Grundstück deponiert. „Es grenzt im Westen direkt an den Campus an und wäre eine logische Erweiterungsfläche“, sagt Alexander Freischlager, JKU-Vizerektor. Die Liegenschaft hat die JKU aber bislang noch nicht erworben.
Auch Welser Raum zur Diskussion
Dennoch sind neue Standorte im Gespräch, u. a. der Zoo Schmiding in Krenglbach/Wels mit dem Evolutionsmuseum. „Es gibt ein Angebot von Zoo-Gründer Wolfgang Artmann“, bestätigt Weidinger, für den es nicht so eine große Rolle spielt, wo das künftige „Biodiversitätszentrum“ – der neue Name ist schon fix – verortet sein wird: „Die Forschungsleistung muss erfolgen können – und es muss mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein.“ Für alle Beteiligten wäre aber eine rasche Festlegung sinnvoll. Vom Land OÖ heißt es unterdessen: „Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen, soll aber noch in diesem Jahr erfolgen.“
Erich Wahl, SP-Kultursprecher, stellte nun eine schriftliche Anfrage an LH Thomas Stelzer. Darin fordert er Klarheit: „In Zeiten des Artensterbens ist das Biologiezentrum ein wichtiger Think-Tank, aber die Mitarbeiter sind beunruhigt, weil sie nicht wissen, wie es weitergeht.“ Weiters will er eine Offenlegung der Kriterien für die Standortsuche. Seiner Meinung nach sollte das Biodiversitätszentrum allerdings im Großraum Linz bleiben.
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