„Armita, leb wohl!“
Nach „Unfall“ mit Moralpolizei: Iranerin beerdigt
Nach ihrem Tod am Samstagmorgen ist die junge Iranerin Armita Geravand (16) in der Hauptstadt Teheran beigesetzt worden. Sie war vor rund einem Monat nach einer mutmaßlichen Konfrontation mit den islamischen Sittenwächtern in einer Metrostation gestürzt und ins Koma gefallen.
Die junge Frau soll Anfang Oktober in einer U-Bahn von der Moralpolizei konfrontiert worden sein, weil sie kein Kopftuch trug.
Staatsmedien dementierten Gewalt seitens der Sittenwächter. Geravand sei wegen niedrigen Blutdrucks gestürzt und mit dem Kopf aufgeschlagen, lautete die offizielle Erklärung.
„Liebe Armita, leb wohl!“
Videos in den sozialen Medien zeigten in schwarz gekleidete Menschen, die sich auf dem Zentralfriedhof Behesht-e Zahra im Süden Teherans versammelten und am Grab vor Trauer schrien und weinten. „Liebe Armita, leb wohl“, rief ein Mann in einem Video.
Geravands Schicksal erinnert viele Iraner an den Fall der jungen iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini, die im Herbst 2022 von den Sittenwächtern wegen eines angeblich schlecht sitzenden Kopftuchs festgenommen worden war.
Amini fiel ins Koma und starb. Ihr Tod löste im vergangenen Jahr die schwersten Proteste seit Jahrzehnten aus. Seitdem ignorieren viele Frauen demonstrativ die Kopftuchpflicht.
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