Längere Wartezeiten für Patienten? Schlechtere Bedingungen für das Personal und miese Stimmung unter den Angestellten? Christian Bernhard, Stiftungspräsident der Maria Ebene, und Vorstandsvorsitzende Greti Schmid stellen sich den Fragen rundum die Fusion der Therapiestation Lukasfeld mit der Maria Ebene.
Nach dem Bekanntwerden der Pläne, die Therapiestation Lukasfeld von Meiningen nach Frastanz zu verlagern, hagelte es Kritik von vielen Seiten. Kritik, die weder der Stiftungspräsident der Maria Ebene, Christian Bernhard, noch die Vorstandsvorsitzende, Greti Schmid, nachvollziehen können. „Es ist so, dass es moderne neue Konzepte in der Suchttherapie gibt. Noch vor einigen Jahren ist man davon ausgegangen, dass alkoholkranke und drogenabhängige Menschen nicht miteinander unter einem Dach behandelt werden sollten, das ist inzwischen nicht mehr so“, erklärt Bernhard.
Ähnlich wie Schmid sieht er bei einer Zusammenführung nicht nur Vorteile bei der Betriebsführung, sondern auch Verbesserungen für Personal und Patienten. Die Vorwürfe, dass durch die Zusammenlegung längere Wartezeiten für Betroffene entstehen, seien aus der Luft gegriffen. „Durch die Zentrierung werden diese Zeiten sogar kürzer“, meint Bernhard. Die Angebote werden in gleichem Ausmaß und derselben Qualität weiter bestehen.
„Auch die Dienstpläne der Angestellten werden besser“, ist Schmid überzeugt. Beispielsweise könnten in der Nacht künftig zwei Angestellte gemeinsam Dienst tun - niemand wäre mehr alleine für alle Patienten zuständig. „Ich hoffe, dass bei der fachlich notwendigen Aktion alle mitziehen.“
Ich habe Verständnis dafür, dass Menschen, die die medizinische Situation im Land zu kennen glauben, sich zu gewissen Themen äußern. Ich glaube aber, es wäre vernünftig, nicht irgendwelche Behauptungen einfach weiter zu tragen.
Christian Bernhard, Stiftungspräsident
Zuletzt hatte neben dem Betriebsrat der Maria Ebene auch der ehemalige Chefarzt im Landeskrankenhaus Rankweil, Dr. Albert Lingg, Kritik am Betriebsklima der Maria Ebene und am zuständigen Primar Philipp Kloimstein geäußert. Ein weiterer Punkt, den der Stiftungspräsident so nicht stehen lassen will.
„Wir haben in unseren Einrichtungen ein sehr gutes Betriebsklima. Ich habe Verständnis dafür, dass Menschen, die die medizinische Situation im Land zu kennen glauben, sich zu gewissen Themen äußern. Ich glaube aber, es wäre in so einem Fall vernünftig, wenn zuerst der Kontakt und das Gespräch zwischen zwei Primarärzten stattfinden würde und nicht irgendwelche Behauptungen medial weitergetragen werden würden.“
Ähnliches gelte auch für den Betriebsrat, der mit seinen medial verbreiteten Ansichten für Verunsicherung bei Bediensteten und Patienten gesorgt hätte.
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