Vorleistungen teurer

Inflation: Niemand will Preistreiber sein

Wirtschaft
18.10.2023 16:44

Erstmals seit 2017 waren Hotellerie und Gastronomie bei der Jahresinflation im September die Hauptpreistreiber. Das stellte die Statistik Austria am Mittwoch fest. Die Branchen verweisen auf teurere Vorleistungen, während der Handelsverband noch von Lebensmittelpreisen „im Sinkflug“ sprach.

Niemand will verantwortlich für die Höhe der Inflation sein. So werde in der öffentlichen Meinung nicht ausreichend berücksichtigt, dass die Vorleistungen auch teurer wurden, sagten die Fachverbandsobleute für Gastronomie beziehungsweise Hotellerie in der Wirtschaftskammer, Mario Pulker und Hans Spreitzhofer. Stattdessen werde so getan, als ob die Branche die Preiserhöhungen willkürlich vornehme.

Wie berichtet, ist der Rückgang der Inflation auf sechs Prozent im September-Jahresvergleich vor allem auf die Haushaltsenergie zurückzuführen. Diese war zuletzt stets einer der Haupttreiber. Wäre diese Entwicklung nicht berücksichtigt worden, hätte die Inflation exakt sieben Prozent betragen. Überdurchschnittlich war die Teuerung mit 11,4 Prozent in Hotels und Gasthäusern, wie Statistik Austria berichtete. Diese erhöhten Preise hatten einen Einfluss von 1,44 Prozentpunkten auf die gesamte Inflation.

Hier sehen Sie, wie sich die Inflation in Österreich seit September 2020 entwickelt hat.

„Geben Kosten nicht eins zu eins weiter“
Die Branchenvertreterinnen und Branchenvertreter der Wirtschaftskammer argumentierten mit den teureren Vorleistungen. So beträgt das Plus bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken durchschnittlich 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Fleisch wurde um 6,4 Prozent teurer. Lebensmittel machten diesmal übrigens 0,95 Prozentpunkte der gesamten Inflation aus.

„Die überwiegende Mehrheit der Betriebe gibt die gestiegenen Kosten laut einer Studie des market-Instituts vom Sommer dieses Jahres nicht eins zu eins weiter“, sagten Pulker und Spreitzhofer. „Demnach kann nur jeder zehnte Betrieb die Kosten voll weitergeben, knapp die Hälfte der Gastronomie- und Hotelleriebetriebe (43 Prozent) haben die Kosten so gut wie nicht oder nur zu einem kleinen Teil weitergegeben beziehungsweise ‘schlucken‘ diese großteils selbst.“

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