Weltweit einzigartige Vulkankugeln schlummern seit Millionen von Jahren am Pauliberg tief unter Erde! Die geheimnisvollen Findlinge werden von Gut Esterházy sorgsam geborgen.
Schwarz und geheimnisvoll wie Boten aus dem All ruhen die Kugeln im 1949 begründeten Basaltwerk am Pauliberg bei Markt St. Martin im Mittelburgenland. Sie sind jene Schätze, die ein jungtertiärer Vulkan hinterlassen hat. „Dessen Alter konnte von Geologen mit etwa 11 Millionen Jahren datiert werden“, staunt Dr. Grün vom Gut Esterházy bei jedem Lokalaugenschein aufs Neue.
Vor einer kleinen Ewigkeit auf Erden hatte der Vulkan das Speien von Lava eingestellt. Und längst ist der Gigant erloschen. Er ließ aber wundersame Mineralien und für die Zivilisation von heute brauchbares Gestein zurück. „Abgebaut werden jährlich 450.000 Tonnen Material. Es wird für Beton und Streugut verwendet. Basalt-Edelsplitt ist aber auch wichtiger Bestandteil des Asphalts. Das Mehl wiederum wird im Garten und Weingarten zur Lockerung des Bodens eingesetzt“, erläutert Grün.
Beeindruckendstes vulkanisches Erbe sind aber zweifellos die vor einer Urzeit tief unter der Erdoberfläche entstandenen Basaltkugeln! Ihr Ursprung: Gasblasen, die sich mit Magma füllten, die dann erkaltet und erstarrt sind. Die schwerste Rundformation, die je am Pauliberg an die Oberfläche befördert wurde, hatte ein Gewicht von sagenhaften 38 Tonnen. Hunderte größere, aber auch kleinere Kugeln werden als stumme Zeugen der Erdgeschichte wohl auch in Zukunft auftauchen. Denn der unter strengsten Umweltauflagen erfolgende Gesteinsabbau wurde jüngst von den Behörden bis 2064 verlängert. Im Lichte der uralten Basaltkugeln nur eine Millionstel Sekunde...
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