Mit 90 Jahren
Demokratische US-Senatorin Feinstein gestorben
US-Senatorin Dianne Feinstein ist tot. Die Demokratin starb am Donnerstagabend (Ortszeit) im Alter von 90 Jahren in Washington, wie ihr Büro am Freitag mitteilte. Feinstein war in zahlreichen hohen Ämtern tätig, unter anderem war sie die erste Bürgermeisterin von San Francisco (1978 bis 1988).
1992 wurde sie schließlich als erste Frau für den einflussreichen Bundesstaat Kalifornien in den Senat gewählt. Darüber hinaus war sie die erste Frau, die den Vorsitz im Geheimdienstausschuss hatte. Zuletzt war Feinstein mit 90 Jahren die älteste Senatorin in der Kongresskammer. Im Februar hatte sie angekündigt, aus gesundheitlichen Gründen bei der Wahl im kommenden Jahr nicht mehr anzutreten. Aufgrund ihres gesundheitlichen Zustands war sie immer wieder mit Rücktrittsforderungen konfrontiert, auch aus den eigenen Reihen der Demokratinnen und Demokraten.
In den vergangenen Jahren machte sie mehrfach mit kleineren Fehltritten Schlagzeilen, die Fragen zu ihrer mentalen Fitness aufwarfen. Im Frühjahr war sie darüber hinaus krankheitsbedingt wochenlang abwesend und wurde zeitweise im Krankenhaus behandelt.
Befürwortete mehr Waffenkontrolle
Feinstein befürwortete unter anderem die Forschung an embryonalen Stammzellen und Waffenkontrollgesetze, obwohl sie einst selbst eine Waffe bei sich trug. Nach den Enthüllungen Edward Snowdens 2013 verteidigte sie die massive Sammlung von Telefon- und Internetdaten. Das sei nötig, um Krieg gegen den Terror zu führen.
Die Politikerin wurde in San Francisco geboren und studierte an der Stanford-Universität in Kalifornien Politik und Geschichte. Dort schloss sie sich der Jugendorganisation der Demokratinnen und Demokratinnen an. US-Präsident Joe Biden bezeichnete sie als „amerikanische Pionierin“ und „echte Wegbereiterin“ für viele Frauen. „Dianne war oft die einzige Frau im Raum und ein Vorbild für so viele Amerikanerinnen“, schrieb Biden in einer schriftlichen Stellungnahme. Der Demokrat hatte selbst als Senator viele Jahre mit Feinstein in der Kongresskammer verbracht.
Chuck Schumer: „Naturgewalt“
Der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, würdigte die Beharrlichkeit, Stärke und Integrität der Politikerin. Sie sei eine „Naturgewalt“ gewesen, die unglaublichen Einfluss auf das Land und ihren Heimatstaat Kalifornien gehabt habe.
An ihrem Todestag hatte Feinstein im Senat noch ihre Stimme abgegeben. Keine Frau war je länger in dieser Position als sie.
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