Frankreich will nur noch den Kauf von E-Autos mit „Umwelt-Pickerl“ fördern. Viele chinesische Pkw würden dabei durchfallen. Zum Schutz der eigenen Autokonzerne hat Frankreich so wohl einen Hebel gegen die Flut an Billig-Pkw aus China gefunden. Offen ist, ob Österreich und andere EU-Länder aufspringen.
Chinesische E-Auto-Hersteller wie BYD, Nio, MG und andere überrollen derzeit die EU. Bis Juli hat sich ihr Absatz mehr als verdoppelt, der Marktanteil ist von fast null auf acht Prozent gestiegen und könnte 2025 bereits 15 Prozent ausmachen, rechnete jüngst die EU-Kommission vor. Hauptgrund: Sie seien im Schnitt 20 Prozent billiger als europäische Elektro-Mobile, nicht zuletzt, weil die Autoindustrie von der Regierung in Peking massiv subventioniert werde, vermutet EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen. Sie kündigte eine Überprüfung und mögliche Strafzölle an.
Umweltbehörde als Hürde
Frankreich hat einen anderen Hebel gefunden: Nicht zuletzt auf Drängen von Peugeot & Co. will die Regierung ab Jänner die Auszahlung der Ankaufsförderung für E-Autos von derzeit bis zu 7000 Euro künftig nur noch für jene Autos gewähren, die ausdrücklich von der französischen Umweltbehörde anerkannt werden. Weil dabei die Umweltbelastung durch den langen Transportweg, die Verwendung „schmutziger“ fossiler Energie bei der Produktion, Abbaumethoden der Rohstoffe usw. eingerechnet werden, dürfte das viele China-Modelle ausbremsen.
Käufer bekämen dann kein Geld vom Staat zugeschossen. Diese Methode würde zudem nicht gegen internationales Wettbewerbsrecht verstoßen, weil Umweltauflagen erlaubt sind, heißt es.
Ob sich andere Länder anschließen, ist dennoch offen. Die deutschen Autokonzerne sind jedenfalls gegen EU-Strafzölle, denn sie befürchten - wohl mit Recht - Gegenmaßnahmen Chinas. Der dortige Markt ist aber für VW, BMW usw. bereits der größte weltweit, jede Belastung dort wäre also für die Deutschen sehr schmerzlich.
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