Der Ton in der Causa Heumarkt wird zunehmend rauer. Erstmals übt die SPÖ unverhohlen Kritik an den Welterbehütern, die es in sich hat.
Was für ein Glück Wien doch hat, dass es in ein paar Tagen vor der UNESCO-Kommission in Riad von einem Diplomatie-Profi wie Landtagspräsident Ernst Woller vertreten wird!
Anfänger würden vielleicht leise Töne anschlagen, weil das Heumarkt-Bauprojekt Wiens Welterbe-Status wackeln lässt. Doch Wien ist anders: Wir schicken Woller, den Denkmalschutz-Terminator, den UNESCO-Rambo, den Heumarkt-Hulk!
Wir haben es eben nicht nötig, einer UNO-Organisation gegenüber sachlich und höflich zu bleiben. Nein, wir zeigen Kante und richten ihr über Medien aus, sie habe „keine Ahnung“, wolle die Stadt nur „gängeln“ und habe in Wien ohnehin nichts zu entscheiden.
So macht man sich Freunde. Wenn nicht auf internationalem Parkett, dann zumindest bei den Heumarkt-Investoren.
Vielleicht versteht Woller ja etwas falsch mit dem Heumarkt-Erbe und denkt, es geht ums Catchen und tiefe Wuchteln als Draufgabe.
Dass Wien mit solchen Kasperliaden von der roten Liste der UNESCO kommt, ist wohl auszuschließen. Aber vielleicht will Woller ja nur möglichst ruhige Tage auf Kosten der Steuerzahler in Saudi-Arabien verbringen. Das scheint gelungen: Laut Tagesordnung soll in Riad über Wien nicht einmal diskutiert werden.
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