Zeichnete auch selbst
Kurios: Söldner Prigoschin schrieb ein Kinderbuch
Der bei einem Flugzeugabsturz in Russland ums Leben gekommene Söldner-Boss Jewgeni Prigoschin hatte offenbar noch andere Talente, als er als Geschäftsmann und Anführer der Privatmiliz zur Schau stellen konnte. So hat der Verunglückte vor Jahren ein Kinderbuch verfasst - die kreativen Illustrationen soll er ebenfalls selbst angefertigt haben.
In dem Buch zeigt der brutale Warlord sein weiches Herz: Das Werk mit dem Titel „Indraguzik“ wurde 2002 veröffentlicht - seine Kinder Polina und Pavel sollen ihm geholfen haben, es zu schreiben. In Großauflage ging es jedoch nie, lediglich 2000 Exemplare wurden gedruckt und an Freunde und Bekanntschaften verschenkt.
Die Geschichte in dem 99-seitigen Buch handelt von dem kleinen Bub Indraguzik, der gemeinsam mit seiner Familie in einem Kronleuchter eines Theaters lebt. Als dieser aus der Lampe fällt, beginnt sein Abenteuer - denn er muss seinen Weg zurück zu seinem Zuhause finden. Das Problem: Der Protagonist gehört zum Volk der „Kleinen Leute“ und tut sich in der Welt der großen Menschen schwer. Ein normal großer Bub hilft Indraguzik schließlich, indem er ihn auf einen Luftballon setzt, der ihn zu seiner Familie zurückbringt.
Das Buch erhält auch aufwändige Illustrationen, die laut „Moscow Times“ Prigoschin selbst zugeschrieben werden. Es gebe allerdings „keine anderen öffentlichen Beweise für die künstlerischen Fähigkeiten des Wagner-Anführers“, führt die Zeitung weiter aus.
Experte: Prigoschin „vielfältiger Mensch“
Der russische Politikexperte Konstantin Kalatschow lobte das Buch der Zeitung zufolge als „schöne Geschichte“. Er erwähnte, dass Prigoschin sehr wandelbar sei: „Er ist ein vielfältiger Mensch, der im Rahmen seiner Möglichkeiten nach Selbstverwirklichung strebt. Solange es in Mode war, gut zu sein, war er gut. Aber dann kam die Zeit des Bösen, und er wurde böse.“
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