Wohnbauprojekt geplant

Umwidmung von zwei Grundstücken wirft Fragen auf

Oberösterreich
23.08.2023 10:00

Die Pläne für die Umwidmung von zwei landwirtschaftlichen Flächen in Bauland lassen in der Gemeinde Wilhering die Wogen hoch gehen. Es ist von Umgehungskonstrukten, einer schiefen Optik und Freunderlwirtschaft die Rede. Ein skeptischer Anrainer will nun eine Bürgerinitiative ins Leben rufen. 

Hohe Wogen in Wilhering: Vor mehr als zwei Jahren erwarb ein Konsortium zwei Äcker mit einer Größe von insgesamt 6,6 Hektar von einer Grundstückseigentümerin, die auch als FPÖ-Politikerin tätig ist. Laut dem OÖ. Grundverkehrsgesetz dürften die Käufer – salopp gesagt – dort weiterhin nur Landwirtschaft betreiben.

 Aufzahlung per Vertrag in Aussicht gestellt
Es sickerte aber durch, dass der Eigentümerin ein überaus hoher Preis gezahlt worden sein soll. Insgesamt dürften rund elf Millionen Euro geflossen sein. Wie ein der „Krone“ vorliegender Kaufvertrag belegt, werden weitere Aufzahlungen - je nach Höhe der Bebauung - in Aussicht gestellt. Wörtlich heißt es in dem Kaufvertrag wie folgt:  „Nachdem die Umwidmung der Liegenschaft in Bauland in Vorbereitung ist und die zukünftige, konkrete Baulandwidmung noch nicht bekannt ist, vereinbaren die Vertragsparteien eine Kaufpreisbesserung in Abhängigkeit von der künftigen Geschoßflächenzahl.“

Fragwürdiges grünes Licht für Verkauf
„Da dürften die Käufer hellseherische Fähigkeiten gehabt haben“, ist Anrainer Gerald Amandowitsch skeptisch, der die Gründung einer Bürgerinitiative plant. Zwei der drei Käufer-Firmen seien nämlich eindeutig der Wohnbaubranche zuzuordnen, weshalb die Bezirksgrundverkehrskommission Linz-Land den Verkauf nicht hätte genehmigen dürfen.

Wohnraum für bis zu 1000 Menschen geplant
Nun aber wurde in einer Ausschusssitzung des Gemeinderats über eine Umwidmung diskutiert. Laut Grünen-Gemeinderätin Doris Eisenriegler präsentierte das Konsortium ein fertiges Projekt. Binnen 15 Jahren soll Wohnraum für 1000 Menschen errichtet werden. Den Immobilienentwicklern spiele bei der Umwidmung in die Karten, dass im Umkreis der gekauften Flächen ein Verkehrsknoten geplant sei. Dadurch bestehe jetzt auch ein öffentliches Interesse an Wohnungen sowie eine Notwendigkeit von Umwidmungen in Bauland. Eisenriegler: „Für mich hat sich der Eindruck der schiefen Optik verhärtet. Verkehrslandesrat Günther Steinkellner sitzt im Aufsichtsrat einer der Firmen und ist Parteikollege der Grundverkäuferin.“

„Entscheidung des Gemeinderats“
Das Büro des Verkehrslandesrates kommentiert die grünen Vorwürfe wie folgt: „Entscheidungen der Umwidmung werden im Gemeinderat getroffen und sind das Ergebnis kollektiver Abstimmungen. Wenn Frau Eisenriegler ein Problem mit der Umwidmung hat, soll sie sich für Mehrheiten im Gemeinderat stark machen.“

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