Kostet bis zu 10 Mio.

Pilotprojekte zur Erprobung des Berufsheers starten

Österreich
23.01.2012 13:36
Verteidigungsminister Norbert Darabos hat am Montag den Startschuss für seine Pilotprojekte zur Erprobung eines Berufsheeres gegeben. Die Versuche sollen drei Jahre dauern und acht bis zehn Millionen Euro kosten. Dieses Geld soll über "Umschichtungen" aus dem laufenden Budget kommen, unter anderem dürften Bauvorhaben verschoben werden. Details zur Finanzierung wurden von Darabos, Generalstabschef Edmund Entacher und Streitkräftekommandant Günter Höfler aber nicht verraten.

Insgesamt werden drei Pilotprojekte umgesetzt: In Salzburg und Niederösterreich werden zwei Miliz-Pionierkompanien mit jeweils 115 Soldaten aufgestellt. Die Soldaten erhalten eine Jahresprämie von 5.000 Euro. Dafür erklären sie sich dazu bereit, pro Jahr rund zwei Wochen für Übungen bzw. erforderliche Einsätze zur Verfügung zu stehen.

Weiters wird in mehreren Gebäuden, darunter einige Amtsgebäude und das Ministerium selbst, auf die Verwendung von Grundwehrdienern als Systemerhalter verzichtet. Ihre Aufgaben als Köche, Fahrer und dergleichen werden andere Personen ausüben.

Projekt Nummer drei betrifft das Jägerbataillon 25 in Klagenfurt. Dieses wird als "Musterverband" aufgestellt. Das Bataillon soll bis Mitte 2014 neben den bereits heute bestehenden 150 Berufssoldaten über etwa 350 weitere Berufs- und Zeitsoldaten verfügen.

Kosten von bis zu zehn Millionen Euro
Die Pilotprojekte verursachen Kosten von bis zu zehn Millionen Euro, heuer sind es 1,8 bis zwei Millionen und in den Folgejahren jeweils drei bis vier Millionen Euro. Einen Großteil werden die Prämien für die Milizsoldaten ausmachen. Wie viel für den Ersatz der Grundwehrdiener aufgewendet werden muss, ist noch nicht ganz klar.

Darabos bezeichnete die Kosten trotz angespannter Budgetlage als "gerechtfertigt". Finanziert werden die Versuche durch Einsparungen in anderen Bereichen. Generalstabschef Entacher meinte, dass "die Umschichterei" machbar sei. Er machte aber auch klar, dass das Bundesheer für die Pilotprojekte auf etwas verzichten wird müssen. Als Beispiel nannte er die Verschiebung von Bauvorhaben.

Die Projekte werden jedenfalls "wie befohlen durchgezogen", sagte Entacher, der wegen seiner öffentlich geäußerten Skepsis zum Berufsheer vor ziemlich genau einem Jahr einen heftigen Konflikt mit Darabos ausgetragen hatte (siehe Infobox).

"Die Zukunft des Bundesheeres beginnt 2012"
Darabos zeigte sich von der Sinnhaftigkeit seiner Pilotprojekte überzeugt und gab sich fast euphorisch: "Die Zukunft des österreichischen Bundesheeres beginnt 2012." Die Projekte seien eine Investition in die Truppe - und "das darf etwas kosten". Außerdem hofft er, die Diskussion um die Abschaffung der Wehrpflicht zu "entkrampfen".

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