Bei den Vermissten handelt es sich um einen 31 Jahre alten Mann aus Gaißau und einen 35-Jährigen aus Höchst (beide Bezirk Bregenz). Sie waren mit einem ausgeliehenen Motorboot angeblich Richtung Arbon (Schweiz) bzw. Langenargen-Kressbronn (Deutschland) auf den Bodensee hinausgefahren. Gegen 19 Uhr erstatteten Angehörige eine Vermisstenanzeige. Trotz mehrmaliger Versuche konnten die beiden Männer nicht auf ihren Handys erreicht werden.
Da am Sonntagnachmittag zudem Sturmwarnung für den östlichen Teil des Bodensees galt, wurde internationaler Seenotalarm ausgelöst, an dem sich Suchmannschaften, Einsatzboote und Hubschrauber aus allen drei Anrainerstaaten beteiligten. Als die Suche um 1.10 Uhr vorerst abgebrochen wurde, fehlte jede Spur von den beiden Männern und dem Boot. Wegen der herrschenden Starkwindwarnung und hohem Wellengang wurde eine massive Abdrift des Bootes befürchtet, sagte Sebastian Hellbock, Landeseinsatzleiter der Wasserrettung.
Ausrüstung trieb auf dem Wasser
Die Feuerwehr entdeckte dann Montag früh im Wasser ein Hand-GPS-Gerät, das den Männern zugeordnet werden konnte. Etwa 45 Minuten später wurde im Bereich der Fahrrinne zum Salzmann-Hafen das gekenterte Boot aufgefunden. Ausrüstungsgegenstände trieben auf dem Wasser, darunter auch Schwimmwesten und Paddel. Die Auswertung des Navigationsgeräts ergab den Wetterwinkel als letzten Aufenthaltsort. Auf dieses Gebiet und den dortigen Uferbereich mit seinem breiten Schilfgürtel konzentrierte sich anschließend die weitere Suche nach den Männern.
"Wir suchen, solange es Sinn hat"
Wie lange ein Mensch in dem rund fünf Grad kalten Wasser überleben könne, hänge von vielen Faktoren ab, etwa Bekleidung, Fitness und Schwimmversuchen, so Hellbock. Die Retter räumten ein, dass man eher nicht mehr davon ausgehen könne, die beiden Männer lebend zu finden. Es habe sehr hoher Seegang geherrscht, bei dem das Boot mit dem Außenbordmotor schwer manövrierbar war. "Es ist aber alles möglich. Wir suchen, solange es Sinn hat", so Bezirksfeuerwehrkommandant Herbert Österle.
Die Suche mit rund 120 Helfern konzentriere sich nun auf den Uferbereich mit breitem Schilfgürtel, besonders am Rohrspitz und im Wetterwinkel. Da die Sicht wegen trüben Wassers schlecht ist, hätten Hubschrauberflüge bisher keinen Nutzen gebracht, so Österle. Die Retter müssten das Schilf zu Fuß durchkämmen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.