Nach Mord in Wien

Verdächtige will mit Tod ihres Mannes nichts zu tun haben

Wien
11.01.2012 14:49
Eine des Mordes an ihrem Mann verdächtige 36-jährige Frau will mit dem in der Nacht auf Dienstag in Wien-Favoriten entdeckten Verbrechen nichts zu tun haben. Der 56-Jährige war am Montag nach 23 Uhr im Zuge der Löscharbeiten nach einem Brand tot mit schweren Verletzungen in seiner Wohnung entdeckt worden.

Einen Tag nach ihrer Festnahme stritt die 36-Jährige in den Einvernahmen laut Polizeisprecher Roman Hahslinger kategorisch jede Beteiligung an der Bluttat ab. Vielmehr erzählte die Frau, sie sei von Unbekannten erst aus der Wohnung verschleppt und dann ausgesetzt worden.

56-Jähriger starb an schweren Verletzungen
Zudem zeichnete sich am Mittwoch immer deutlicher ab, dass der Mann nicht durch das Feuer, sondern an seinen Verletzungen gestorben ist. Hahslinger zufolge lag ein vorläufiges Obduktionsergebnis vor, in dem das Feuer, das im Schlafzimmer des Ehepaares ausgebrochen war, als Todesursache dezidiert ausgeschlossen wurde.

"Mutmaßlich ist er durch Gewalteinwirkung mit einem stumpfen Gegenstand zu Tode gekommen", so der Polizeisprecher. Zudem war - wie berichtet (siehe Infobox) - versucht worden, dem Mann beide Beine unterhalb der Knie abzutrennen.

"Einmal hat er sie geschlagen, dann wieder sie ihn"
Die Frau des Frühpensionisten wurde rund zwei Stunden nach dem Brand von einem Autofahrer in der Simmeringer Brehmstraße entdeckt - sie war lediglich mit einer Unterhose bekleidet und hatte eine rosa Jogginghose um den Hals geschlungen. Mit der Rettung wurde sie in ein Spital gebracht, wo die Polizei sie unter Mordverdacht festnahm.

Die 36-Jährige wurde in Ghana geboren. Ihren Angaben zufolge hat sie dort auch Zwillinge zur Welt gebracht, die noch immer in ihrem Heimatland leben. 2001 reiste sie per Flugzeug ohne gültige Aufenthaltsbewilligung in Europa ein. Ein Jahr später lernte sie den 56-jährigen Wiener kennen, in einem Lokal, wie sie den Ermittlern sagte. Vermutlich hatte der Mann eine Kontaktanzeige geschaltet.

Bald darauf kam es zur Eheschließung, aber auch zu ersten handgreiflichen Auseinandersetzungen. Beide dürften sowohl Täter als auch Opfer gewesen sein: "Einmal hat er sie geschlagen, dann wieder sie ihn", sagte Hahslinger.

Banalitäten führten schon zu Streit
Auslöser waren meist Nebensächlichkeiten. Zuletzt, am 29. Dezember, war etwa die Art des Postholens Auslöser für einen handgreiflichen Streit: Er hatte die Schlüssel vergessen und holte die Sendungen daher mit der Hand aus dem Briefkasten. Zwei der Poststücke waren an seine Frau adressiert, die er ihr auch übergab.

Die 36-Jährige glaubte ihm aber nicht, dass er mit der Hand die Briefe aus dem Postkasten gefingert hatte, und prügelte ihn. Daraufhin wurde sie mit einem Betretungsverbot belegt. Nach wenigen Tagen dürfte sich das Paar aber versöhnt und sie wieder in die gemeinsame Wohnung in der Sonnleithnergasse 29-31 eingezogen sein.

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