Feuerhölle auf Rhodos:

„Wir haben nur noch das, was wir am Leib haben“

Oberösterreich
23.07.2023 20:00

Der Urlaub der Familie Fink aus St. Veit im Innkreis in Oberösterreich endete, bevor er richtig begonnen hat. Obwohl auf Rhodos schon gefährliche Brände loderten, wurden die vier vom Veranstalter noch ins Hotel gebracht, nur um dann sofort die Flucht anzutreten. In der „Krone“ erzählen sie von ihrem Schicksal.

Reinhard Fink ist verzweifelt und richtig sauer. Eigentlich sollten er, seine Frau und die beiden Kinder (9 und 13 Jahre alt) jetzt am Strand auf Rhodos liegen. Stattdessen sitzen sie seit Stunden am Flughafen in Rhodos fest. „Wir sind am Samstag in Rhodos angekommen. Der Veranstalter wusste da schon, dass es Waldbrände auf der Insel gab. Dennoch hat man uns ins Hotel nach Kiotari gebracht, obwohl es schon einen bestehenden Zivilschutzalarm gab“, ärgert sich Fink. Die Familie kam dann um etwa 13.30 Uhr im Hotel an.

Reinhard Fink völlig erschöpft am Flughafen in Rhodos (Bild: zVg)
Reinhard Fink völlig erschöpft am Flughafen in Rhodos

Nach Ankunft evakuiert
„Wir haben noch eingecheckt, waren um 13.45 fertig und um 14 Uhr wurden wir evakuiert“, erzählt der Innviertler. Für ihn und seine Familie begann dann aber erst die wahre Odyssee. Vom Hotel ging es einmal zehn Kilometer über Straßen und den Strand in eine Notunterkunft. Aber auch die musste man gegen 22 Uhr verlassen, wieder musste man rund acht Kilometer marschieren, bevor endlich Busse warteten. „Da spielen sich unglaubliche Szenen ab, die Leute haben um die Plätze in den Bussen gekämpft. Es herrschte das Recht des Stärkeren“, erzählt Fink. 

Gepäck noch im Hotel
Das Gepäck hat die Familie zurücklassen müssen. „Wir haben nur noch das, was wir am Leib haben. Zum Glück hatten wir das Zimmer noch nicht bezogen und unsere Wertsachen und die Handys verstaut. Jetzt haben wir das wenigstens noch“, sucht Fink nach positiven Aspekten. 

Am Flughafenboden geschlafen
Irgendwie schaffte es die Familie dann in einen der Busse, und man wurde zum Flughafen Rhodos gebracht. „Dort waren schon Tausende Menschen. Es herrschte ein Chaos. Wir haben am Fliesenboden geschlafen, meine Kinder waren verzweifelt, hatten Angst“, sagt Fink. Mehr als 24 Stunden dauert die Irrfahrt der Finks nun schon, es kommen aber noch einige Stunden dazu. „Denn der Reiseveranstalter TUI kann angeblich keine Rückflüge für seine Kunde organisieren“, erzählt der Oberösterreicher. Er half sich deshalb selbst, die Familie fliegt - wenn alles gut geht - am Sonntag nach Brünn.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele