„Für Ausbildung“
Wagner-Kämpfer nahe Polens Grenze stationiert
Nach der gescheiterten Revolte in Russland hängen nach wie vor viele Fragezeichen über die Zukunft von Jewgenis Kampfgruppe Wagner. In Belarus weiß man offenbar bereits mehr - und lässt erste Details durchblicken.
Konkret möchte man die berüchtigte Söldnergruppe für die Ausbildung von weißrussischen Spezialeinheiten einsetzen, wie das Verteidigungsministerium des Landes am Donnerstag erklärte. Zusätzlich veröffentlichte man Fotos von maskierten Männern auf einem Übungsplatz: „Eine Woche lang üben hier auf dem Truppenübungsplatz Bretski Spezialeinheiten und Vertreter des Unternehmens gemeinsam Kampfeinsätze“.
Polen bereit für „unterschiedliche Szenarien“
Just die Wahl der Örtlichkeit könnte aber für Zähneknirschen in Polen sorgen. So befindet sich das belarussische Übungsgelände nur wenige Kilometer von der Ostgrenze zu Polen entfernt. Polens Vize-Außenminister Pawel Jablonski sagte dazu: „Belarus hat bereits mit Hilfe von Gruppen illegaler Migranten Angriffe auf unsere Grenze verübt.“ Weitere Attacken seien denkbar, „möglicherweise auch unter Einsatz verschiedener militärischer oder paramilitärischer Formationen“.
Das Verteidigungsministerium in Warschau erklärte am Donnerstag, die Situation genau zu beobachten. Man sei bereit für „unterschiedliche Szenarien“. Derzeit laufe schon eine Übung zweier Brigaden, um Polens „uneingeschränkte Fähigkeit“ zu demonstrieren, auf jeden Versuch einer Destabilisierung sofort antworten zu können.
Erhöhte Aufmerksamkeit auch in Russland
Der Kreml wiederum zeigte sich besorgt wegen der Übung polnischer Truppen. Das sei natürlich ein Anlass für erhöhte Aufmerksamkeit, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Das EU- und NATO-Mitglied Polen hat eine 418 Kilometer lange Grenze zu Belarus. Im Jahr 2021 war die Situation dort eskaliert: Tausende Menschen versuchten, illegal in die EU zu gelangen. Die Europäische Union beschuldigte den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Migranten aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze gebracht zu haben, um Druck auf den Westen auszuüben.
Die private russische Söldnertruppe Wagner hatte bis Juni eine große Rolle für die russische Offensive in der Ukraine gespielt, dann aber mit einem Aufstand am 24. Juni versucht, die russische Militärführung mit einem Marsch auf Moskau zu stürzen. Dieser wurde nach russischen Angaben durch Vermittlung von Lukaschenko nach wenigen Stunden beendet.
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