Große Bühne für eine kleine Sportfamilie, wenn es ab Samstag in Mannheim in einem Fußballstadion und einer 12.500 Besucher fassenden Eis- und Handballarena um die Vorherrschaft in der Faustball-Welt geht! Um die aus rot-weiß-roter Sicht ein Bundesland alleine kämpft . . .
Die Vorrunde steigt im Fußball-Stadion, Halbfinale und Endspiel in der bereits jetzt mit 12.500 Besuchern ausverkauften Eisarena, in die ein Rollrasen verlegt wird . . .
Große Bühne für eine kleine Sportfamilie, wenn am Samstag im deutschen Mannheim die Faustball-WM beginnt. Bei der Österreich 2007 erstmals überhaupt in einer Ballsportart WM-Gold erobern konnte.
Gold-Premiere 2007
Oder sollte man sagten, dass OÖ dieses Kunststück vollbracht hatte? Schließlich steht unser Bundesland nahezu alleine für Faustball-Österreich. Mit Ausnahme von ÖTB Drösing (NÖ) kommen neun der zehn Bundesligaklubs aus Oberösterreich. Und sogar der gesamte WM-Kader und das Trainerteam. Teamchef Siegfried Simon: „Der erste Nicht-Oberösterreicher war von der Truppe weit weg!“
Der erste Nicht-Oberösterreicher war von der Truppe weit weg.
Faustball-Teamchef Siegfried Simon
Doch OÖ-Faustballer betreiben selbst am anderen Ende der Welt Entwicklungshilfe. So bereitete Elias Eckerstorfer mit drei heimischen Trainerinnen Neuseeland auf die WM vor. Wobei er aus 15 (!) Sportlern wählen konnte: „Mehr Faustballer gibt’s dort nicht“, sagt der 20-Jährige. Stolzer Nachsatz: „Dennoch wurde in der WM-Quali Australien, Japan und Indien 3:0 besiegt!“
„Auch bei uns gibt’s nur zwischen 500 und 1000 Spieler“, sagt mit Urfahr-Legionär Dietmar Heck der Schläger von Brasilien., dessen Team wie Argentinien und Chile ein Vorrunden-Gegner von Rot-Weiß-Rot ist.
Faustballsport kämpft mit seiner Vergangenheit
Allerdings der gefährlichste, zählen doch die Brasilos mit Deutschland und Österreich zu den WM-Favoriten. In einer Sportart, in der der Schläger laut Heck zu 80 Prozent (!) über den Erfolg entscheidet - und die noch heute mit ihrer Vergangenheit kämpft. Denn obwohl es in Italien Faustball schon vor 240 n. Chr. gegeben haben soll, erlebte die Sportart vor allem im Hitler-Regime während des Zweiten Weltkriegs ihre Hochblüte. Tenor der Faustballer dazu: „Für uns ist das absolut kein Thema mehr - wir sehen uns als Familie!“ Auf die ab Samstag in Mannheim eine ganz große Bühne wartet.
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