Wenn die rot-weiß-roten U19-Kickerinnen heute um 17.30 (live ORF Sport+) im belgischen Tubize gegen Deutschland in die EM starten, sind drei Vorarlbergerinnen dabei. Während sich Emilia Purtscher und Linda Natter als Stammkräfte der SPG Altach/Vorderland im Ländle bereits einen Namen erspielt haben, war die Montafonerin Amelie Roduner selbst für „Experten“ bis vor kurzem ein unbeschriebenes Blatt...
...wobei ihre Geschichte schon im zarten Alter von 18 Jahren viele spannende Kapitel aufweist. Geboren wurde Amelie, deren Mama Schweizerin ist, am 9. März 2005 in Winterthur. Aufgewachsen ist sie aber in Gaschurn, der Heimat ihres Papas, wo ihre Eltern drei Ferienwohnungen vermieten. „Schon als Kind musste ich mich viel bewegen, fiel es mir schwer stillzusitzen“, verrät Amelie. „In meiner Familie wurde schon immer viel Wintersport betrieben und da ich neben der Talstation der Versettla Bahn aufgewachsen bin, war es fast logisch, dass ich begonnen habe Skirennen zu fahren.“
Schwierige Entscheidung
Eine Sportart allein reichte ihr aber nicht - durch den Opa ihres besten Freundes kam sie zum Fußball. „Amelie war eine, die herausgestochen ist mit ihrem Willen“, erinnert sich Mandy Prakesch, der sie in einem gemischten Buben- und Mädchen-Team der SPG Hochmontafon betreute. „Ich habe sehr gerne mit den Jungs gespielt“, erinnert sich Roduner, die sich mit 13 Jahren zwischen dem Skisport und dem Fußball entscheiden musste.
„Wenn ich etwas mache, dann professionell. Das war immer schon so. Beide Sportarten nebeneinander plus das Gymnasium wurden irgendwann zu viel.“ Die Entscheidung fiel auf den Fußball und Roduner - die auch schon für die VFV-Mädelsauswahl spielte - wechselte ins Klostertal.
Triumphe am Ganslernhang
Ganz „vergessen“ konnte Amelie den Wintersport aber nicht. Im März 2020 krönte sie sich am Kitzbühler Ganslernhang in Slalom und Kombi zur Shortcarving-Europameisterin der U16, holte Silber im Riesentorlauf. Wenige Wochen danach übersiedelte sie nach Deutschland, wo sie eine Ausbildung als Informatikerin begann und von Bayern München entdeckt wurde. Dort spielte zuerst in der U17, wurde vergangene Saison in die zweite Mannschaft, die in Liga zwei engagiert ist, „befördert. “
Fulminanter Einstand
Vorigen Juli debütierte sie im ÖFB-U19-Team, zeigte beim 2:1-Sieg in England gleich mit einem Assist auf, machte im November gegen Israel ihre erste zwei Tore und gehört nun zum Stammpersonal. Amelies weiteren Ziele: „Irgendwann bei Bayern in der Bundesliga-Mannschaft und im ÖFB-A-Team spielen.“
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