„Ende des ersten Akts“

Experte Mangott: Prigoschin wird weitermachen

Ausland
25.06.2023 12:11

Nach der beispiellosen Eskalation am Samstag bleiben viele Fragen offen. Russland-Experte Gerhard Mangott ordnet die Lage im Interview mit krone.tv ein: Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin wird weitermachen, die aktuelle Situation sei nur eine „Zwischenlösung“. Und er äußert Kritik an einer Aussage von Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) …

Laut dem renommierten Russland-Experten war Prigoschins Marsch in Richtung Moskau „der Versuch einer bewaffneten Rebellion“. Da er auf halbem Weg erkennen habe müssen, dass sich keiner mit ihm solidarisiere, habe er nun die „Zwischenlösung“ akzeptieren müssen. „Das ist das Ende des ersten Aktes in einem längeren Drama“, meint Mangott.

Wagner-Söldner marschierten am Samstag in Richtung Moskau. (Bild: AFP)
Wagner-Söldner marschierten am Samstag in Richtung Moskau.

Wird Putin Prigoschin liquidieren? 
Die Kritik Prigoschins habe bisher vor allem den russischen Verteidigungsminister und den Generalstabschef betroffen. Die Rebellion sei nun aber auch ein „klarer Bruch mit Putin“ gewesen. Der russische Präsident sei nun geschwächt, deswegen könne er sich nicht mit dieser „Zwischenlösung“ zufriedengeben. „Das wird Prigoschin nicht wohlbekommen“, sagt Mangott. Sollte sich Prigoschin nicht still verhalten, müsse er - in Putins Augen - „liquidiert werden“.

Prigoschin sparte in der Vergangenheit nicht mit Kritik. (Bild: HANDOUT / AFP / picturedesk.com)
Prigoschin sparte in der Vergangenheit nicht mit Kritik.

Kein weiterer Rebellionsversuch
Die Berichte, wonach Prigoschin nun nach Weißrussland gehen werde, müssten erst bestätigt werden. Klar ist für den Professor für Politikwissenschaften: „Prigoschin wird weitermachen!“ Er rechne daher damit, dass es noch „einen zweiten und dritten Akt“ geben wird und Prigoschin seine Kritik fortsetzt. Einen weiteren Rebellionsversuch sieht Mangott derzeit allerdings nicht.

„Aussage Nehammers zeigt, dass er die Lage nicht versteht“ 
Dass der Kanzler für Sonntag den Krisenstab einberufen hat, war aus Sicht vom Samstag laut Mangott vernünftig. Die Aussage Nehammers, wonach Nuklearwaffen „nicht in die falschen Hände geraten dürfen“, habe aber gezeigt, dass „er nicht unbedingt die Lage versteht“. Er hoffe, dass Nehammer am Sonntag von entsprechenden Experten beraten werde und dann „mehr von der komplizierten inneren Lage begreift“. Ein nukleares Risiko bestehe laut Mangott aktuell nicht.

Das ganze Interview mit Gerhard Mangott sehen Sie oben!

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