Das „Krone“-Interview

Veith: „Hab mich gefragt: Will ich das überhaupt?“

Wintersport
25.06.2023 07:06

Anna Veith über das Leben als Mama, die Erziehung ihres Sohnes Henry und warum das Modeln anfangs sogar eine Überwindung war ...

„Krone“: Anna, dein Sohn Henry ist zwei Jahre alt. Hast du dir das Leben als Mama so vorgestellt?
Veith: Es geht uns voll gut, ich hab mich schon sehr an den Alltag als Mama gewöhnt. Kann auch schon so viel mit ihm unternehmen. Und es ist schön zu sehen, welche Freude er dabei hat. Ich sehe es als Privileg, viel Zeit mit ihm verbringen zu können. Zu Mittag essen wir in unserem Hotel oft gemeinsam, das bedeutet wertvolle Familienzeit für uns alle.

Ist es das, was du immer wolltest? 
Ja. Man wächst in die Rolle als Mama hinein, mit all der Verantwortung, die damit einhergeht. Man kann sich das im Vorhinein ja nicht so richtig vorstellen, was einem da erwartet. Als Spitzensportlerin war mein Tag exakt geplant und durchgetaktet, heute ist Flexibilität das Entscheidende. Letzten Endes entscheidet Henry, wo’s langgeht (lacht).

Wie gehst du damit um, wenn’s mal nicht so läuft, er Zähne bekommt oder Bauchweh hat? 
Wenn es Henry einmal nicht so gut geht, weil er zum Beispiel gestürzt ist, leide ich als Mama schon auch mit. Grundsätzlich sollen Kinder aber auch ihre eigenen Erfahrungen machen, und in der Elternrolle unterstützt man, wo man kann. Trösten und Erklären gehört da zur Tagesordnung. Und ich kann nur an seiner Seite stehen und den Weg mit ihm gemeinsam gehen.

Würdest du dich als strenge Mama bezeichnen? 
In erster Linie will ich auf meinen Buben eingehen und verstehen, warum er was macht? Grenzen setzen, ist dabei für mich aber ein wichtiger Punkt. Jeder von uns muss auch bis zu einem gewissen Grad lernen, wie weit er gehen kann.

Du bist seit über einem Jahr auch als Model sehr erfolgreich. War das immer schon dein Traum? 
Den direkten Wunsch zu Modeln hatte ich nicht, und ich sehe mich auch hier vielmehr als Markenbotschafterin. Anfangs war es eine Überwindung für mich. Das erste Bademoden-Shooting war acht Monate nach Henrys Geburt, da hab ich mir schon die Frage gestellt: Will ich das überhaupt? Die Schwangerschaft war eine große Veränderung, mein Körper war natürlich nicht mehr derselbe. Ich habe dann Schritt für Schritt auch wieder die Motivation zum Trainieren gefunden, aber das wollte ich völlig unabhängig vom Shooting mit Calzedonia. Hier stand für mich die natürliche Weiblichkeit trotz allem im Vordergrund, und das wollte ich auf den Fotos auch zum Ausdruck bringen.

Wie hast du das geschafft, innerhalb so kurzer Zeit wieder einen perfekten Körper zu haben? 
Hier hat mir sicher die Disziplin aus meiner Karriere im Spitzensport geholfen. Die richtige Ernährung, gepaart mit Bewegung, ist für mich der Schlüssel zum Wohlbefinden. Aber im Vergleich zu meiner aktiven Karriere hab ich begonnen, noch vor dem Frühstück zu trainieren. Regt den Stoffwechsel an. Und Fett wird besser verbrannt.

Hast du eigentlich die Misere um das Damen-Technik-Team im letzten Winter verfolgt? 
Ich verfolge den Skisport nach wie vor und somit auch die große Trainerumstellung im letzten Jahr. Für Athletinnen ist ein wichtiger Faktor Kontinuität. Man baut Erfolg auf Kontinuität, Vertrauen und Sicherheit. Die Entscheidung, Roland Assinger als Damenchef zu holen, finde ich gut und hoffe, dass langfristiges Denken und ein konkreter Plan dahintersteckt.

Wird Henry Skifahrer? 
Wenn er selbst sagt, er möchte Profi werden, werde ich ihn dabei mit Sicherheit unterstützen. Ich würde auch mein eigenes Leben genauso wieder gestalten. Weil es mich mit allen Höhen und Tiefen als Mensch geprägt und geformt hat. Aber in Bezug auf meinen Sohn wünsche ich mir für ihn generell, dass er etwas findet, bei dem er seine eigene Leidenschaft ausleben kann, wie auch immer die aussieht.

„Krone“-Redakteurin Vera Lischka besuchte Anna in Schladming. (Bild: Philipp Carl Riedl)
„Krone“-Redakteurin Vera Lischka besuchte Anna in Schladming.
Anna mit Ehemann Manuel (Bild: Philipp Carl Riedl)
Anna mit Ehemann Manuel

Was hast du noch geplant? 
Die Themen Gesundheit, Fitness, Ernährung. Die sind meine große Leidenschaft. Ich kann mir gut vorstellen, in diesem Bereich tätig zu werden.

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(Bild: KMM)



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