Mit „Die Nacht der Kommissare“ geht der „Tatort“ in die Sommerpause. Darin passiert viel Absurdes und ein unter Drogen stehender Ermittler macht die Aufklärung des Falls schwer. Ob es sich lohnt, heute Abend einzuschalten, erfahren Sie wie immer in unserem „Tatort Protokoll“.
Man findet etwas schwer hinein in diesen „Tatort“ aus Stuttgart, obwohl man schon mittendrin ist, bevor man überhaupt die Packung Chips auf der Couch geöffnet hat. Falls es Ihnen heute Abend auch so geht, hier eine kleine Hilfe: Der Roten Faden des Film „Die Nacht der Kommissare“ ist, dass Kommissar Thorsten Lannert (Richy Müller) zwar die Lösung des Falls rund um einen abgetrennten Kopf im Leichenschauhaus kennt, sich aber nicht mehr daran erinnert, weil er von Nachtclubbesitzern unter Drogen gesetzt wurde. Sein Partner Sebastian Bootz (Felix Klare) muss sich nun gleichzeitig um ihn kümmern, ihn vor den Mördern schützen und die Wahrheit aus ihm herauskitzeln.
Als Drehbuchautor Wolfgang Stauch für diesen Stuttgart-„Tatort“ die Vorgabe „Krimikomödie“ bekam, musste er erst einmal schlucken. Doch dann suchte er nach dem Kern der Sache: „Mein Mantra ist, dass Spannung im Krimi ganz überwiegend nicht dadurch entsteht, dass man wissen will, wer den Mord begangen hat, sondern was mit den Menschen, die man gerade am Bildschirm kennen, mögen, hassen gelernt hat, am Ende passiert. Menschen mit ihrer Wut, ihren Ängsten - oder ihren Wünschen, Träumen. Ob im Thriller, ob in der Komödie, letztlich: egal. Die Komödie muss man einfach genauso ernst nehmen wie Thriller.“
Heraus kommt ein irrer Ritt durch die Stuttgarter Nacht mit vielen schrägen Vögeln, zwielichtigen Gestalten und auch Handlungssträngen, die so unglaubwürdig scheinen, dass man oft nicht weiß, ob es nur die Drogenfantasien des Kommissars sind. Müller spielt den zugedröhnten Lannert zwar wirklich sehr witzig und es ist auch ein Freude, Klare als Bootz zuzusehen, wie er sich um ihn kümmert. Aber es lohnt sich heute Abend (20.15 Uhr, ORF 2) für den letzten „Tatort“ vor der Sommerpause nur einzuschalten, wenn man sich gern auf ein irres Roadmovie einlässt.
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