Eurofighter-Causa

Anklage gegen Wolf: Gold in der Schweiz verwahrt?

Gericht
05.06.2023 10:45

Paukenschlag im Eurofighter-Komplex! Wie die „Krone“ erfuhr, soll dem Manager und Investor Siegfried Wolf, ehemaliger CEO von Magna International, demnächst in Graz der Prozess gemacht werden. Ebenso wie dem Ex-Magna-Vorstand Hubert Hödl, der einem Justizinsider zufolge der Erstangeklagte ist. Es geht es um mutmaßliche Geldwäsche und - bei einem der beiden Beschuldigten - um mutmaßlich falsche Beweisaussage im U-Ausschuss. Die WKStA betätigte die Anklage, nannte aber keine Namen.

Seit Jahren ermitteln die Korruptionsjäger wegen vermuteter unzulässiger Zahlungsflüsse im Zuge des Kaufs der von EADS produzierten Abfangjäger. Bei dem Jet-Deal soll auch der damalige Magna-Europa-Chef kräftig mitgemischt haben - Stichwort Gegengeschäfte. Im Jänner 2020 nahmen die Korruptionsjäger dem Multimillionär wegen Ermittlungen in der Causa Eurofighter das Smartphone ab. Die Vorwürfe, die nun zum Prozess führen dürften, lauten Geldwäsche und bei Hödl auch falsche Beweisaussage.

Millionen in Form von Goldbarren?
Wie Insider berichten, soll es dabei auch um einen mutmaßlichen Gold-Transport gehen. Ein mehrstelliger Millionenbetrag sei in Gold umgetauscht, über die Grenze in die Schweiz gebracht und dort verwahrt worden. Damit sollte laut WKStA der Aufenthaltsort des Geldes verschleiert werden. Laut der Behörde soll der erstangeklagte Unternehmer Vermögensbestandteile in Höhe von rund 6,8 Millionen Euro sowie deren Herkunft verschleiert haben. Die Gelder sollen ursprünglich aus Untreuehandlungen von Verantwortlichen der EADS Deutschland GmbH stammen, und durch Scheinverträge an mehrere Gesellschaften und Privatstiftungen bzw. Trusts überwiesen worden sein, die laut Anklage teilweise Hödl zuzurechnen sind. 

Das zweite Faktum betreffe falsche Beweisaussage im Eurofighter-Untersuchungsausschuss. Hödl soll als Auskunftsperson bei einer förmlichen Vernehmung zur Sache falsch ausgesagt haben. Auch gegen Wolf wird wegen falscher Beweisaussage im Untersuchungsausschuss des Nationalrates ermittelt. Ein Vorhabensbericht wurde im April an die Oberstaatsanwaltschaft Wien erstattet.

Der Prozess soll in Graz steigen
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft dürfte am Freitag die Anwälte der Beschuldigten informiert haben, nachdem der Vorhabensbericht vom Weisungsrat des Justizministeriums abgesegnet wurde.

Gegen die beiden Top-Manager soll am Landesgericht für Strafsachen in Graz verhandelt werden. Wann der Prozess startet, ist offen. Denn zuvor haben die Verteidiger von Hödl und Wolf die Möglichkeit, Einspruch gegen die Anklage zu erheben.

Untreue-Ermittlungen eingestellt
Das in diesem Zusammenhang geführte Ermittlungsverfahren gegen den Zweitangeklagten wegen Untreue zum Nachteil seines damaligen Arbeitgebers wurde laut WKStA eingestellt. Für alle genannten gilt die Unschuldsvermutung. Die Anklage ist noch nicht rechtskräftig.

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