Video sorgt für Wirbel

Nach Türken-Jubel in Wien setzte es 400 Anzeigen

Wien
01.06.2023 11:36

Tausende Türken feierten am Sonntagabend in Wien-Favoriten lautstark „ihren“ Präsidenten, Recep Tayyip Erdogan. Das sorgt bekanntlich nicht nur bei Wienerinnen und Wienern für Befremden, auch die Politik schäumt. Das Innenministerium berichtet in einem Statement nun, dass es 400 Anzeigen gegeben habe - und auch der Verfassungsschutz ermittelt.

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) habe bereits unmittelbar nach den Vorfällen am Reumannplatz den Verfassungsschutz mit Ermittlungen beauftragt. Wie berichtet, war bei den Demos unter anderem der Wolfsgruß zu sehen. Der Zweifinger-Gruß ist das Erkennungszeichen der sogenannten Grauen Wölfe, einer verbotenen Organisation. Vereinzelte Einfinger-Grüße (das Erkennungszeichen von Al-Kaida) setzten noch einen drauf.

Im Rahmen des Polizeieinsatzes seien insgesamt 400 Verwaltungsanzeigen erstattet worden, hieß es nun gegenüber krone.at: der Großteil allerdings nach den Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung - also wegen Betretens der Fahrbahn. Vier Anzeigen setzte es nach dem Symbole-Gesetz, wegen verbotener Handzeichen.

Derzeit werde durch den Verfassungsschutz noch „umfangreiches Videomaterial“ gesichtet, weitere Ermittlungen dürften also folgen.

Video: „Das ist nur der Anfang!“
Ein Video aus Istanbul, gepostet von einem Anhänger von Erdogans AKP, sorgt unterdessen besonders für Aufsehen: „Ich rufe von hier aus der ganzen Welt zu: Wir werden bis vor die Tore von Wien gehen. Wir sind bereit, für Erdogan zu sterben. Es ist nur der Anfang!“, ruft ein junger Mann in die Kamera. „Das ist aber kein Einzelfall“, bestätigt Soziologe Kenan Güngör - mehr dazu bei Krone+.

Auch politisch sorgen die Szenen vom Reumannplatz für gehörigen Wirbel, zuletzt äußerte sich die grüne Außenpolitik-Sprecherin Ewa Ernst-Dziedzic zum Thema: Der Einfluss von Erdogans AKP und der rechtsextremen MHP in Österreich sei ein Problem: „Wolfsgrüße haben auf österreichischen Straßen keinen Platz.“

Unmut gab es auch über Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen, da dieser Erdogan ohne kritische Bemerkungen gratuliert hatte. Van der Bellen zeigte sich von der Kritik der Bundesregierung unbeeindruckt. Am Mittwoch besuchte er einen Sozialmarkt.

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