Verlagerung der einschlägigen Szene sorgt in Graz für Ärger, ÖVP-Klubobfrau nimmt nun KPÖ-Bürgermeisterin Elke Kahr in die Pflicht.
Jahrelang war das Billa-Eck am Grazer Hauptplatz berühmt-berüchtigt. Passanten und Lokalbesitzer berichteten immer wieder von offenen Drogendeals oder Raufereien. Nun hat aber ein neu eröffneter Gastgarten sowie Security-Personal von Restaurants die Szene vertrieben. Doch das Klientel siedelte einfach ein paar Meter weiter, machte es sich am Erzherzog-Johann-Brunnen und den Haltestellen gemütlich.
ÖVP kritisiert Bürgermeisterin
„Offenbar werden jetzt eben die Wartehäuschen zu einem Umschlagplatz für Drogen aller Art zweckentfremdet“, schüttelt Daniela Gmeinbauer den Kopf. „Direkt unter dem Bürobalkon der Bürgermeisterin werden Kinder beim Um- und Aussteigen aus der Straßenbahn mit Drogenhandel, Alkoholmissbrauch und den damit einhergehenden Pöbeleien konfrontiert“, setzt die Klubobfrau der Grazer ÖVP nach.
In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag will sie von KPÖ-Stadtchefin Elke Kahr wissen, wie sie die sich „zunehmend verschärfende Situation“ in Griff bekommen will. Im Büro der Bürgermeisterin verweist man darauf, dass man ja bereits ein Konzept zur Erarbeitung einer Lösung „im Sinne aller Beteiligten“ in Auftrag gegeben habe. „Aber das funktioniert nicht von heute auf morgen.“
Eine umfassende Analyse hat gezeigt, dass es keine rechtliche Grundlage für eine oftmals geforderte Schutzzone oder gar eine Videoüberwachung gibt.
Markus Lamb
Bild: Sepp Pail
Bei der Polizei kennt man die aktuelle Problematik natürlich genau. „Die Grazer Polizei hat in jüngster Vergangenheit viel in uniformierte und zivile Schwerpunktkontrollen investiert. Private und punktuelle Initiativen führen hingegen lediglich zu einer Verlagerung des Klientels“, sagt Sprecher Markus Lamb. Es brauche daher einen breiter gedachten Ansatz zur Lösung der Situation.
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