Eine neue, junge Theatergruppe rund um Regisseurin Azlea Wriessnig spielt in der Grazer Kult-Bar Beate eine Stückentwicklung über Freundschaft, Gefühle und Grenzen – weniger provokant als erwartet.
Freundschaft geht durch den Magen oder ist zumindest oft ein Bauchgefühl. In der Kultbar Beate in der Grazer Griesgasse hängen kuschelige Gedärme und Lichterketten, Lametta und eine Discokugel. Jacob Brokke, Amadea Soltau und Emilie Ostermayer wollen eine Party schmeißen. Es gibt vegane Gummibärli und bunten Lidschatten. Was soll also schiefgehen?
„Belly of the Best“ heißt die Stückentwicklung des neuen Gen-Z-Kollektivs rund um die Grazer Regisseurin Azlea Wriessnig. Drei Freunde denken darin zurück an gemeinsame Urlaube und ans Schummeln in der Schule. Sie reden und sagen nicht viel, ringen um die richtigen Worte für das, was sie in ihren Bäuchen fühlen. Sie scheitern am Schnurtelefon und schließlich aneinander. Es ist dieser Bruch, der sich zum interessantesten Moment des Stücks entwickelt, als eine der drei sagt: „Ich will nicht mehr mit euch befreundet sein.“ Stille, dann ein leises „Okay“, und alles, das davor gesagt wurde, wirkt wie ausgehöhlt.
Brave Abhandlung auf ein großes Thema
Insgesamt bleibt die Performance (gewollt) bruchstückhaft und vage, was ihr einiges an Spannung kostet. Einfühlsam gelingen die Momente – vor allem der Schluss – in denen Soltau zur E-Gitarre greift und ans Mikrofon tritt. So ist „Belly of the Best“ eine brave Abhandlung auf ein großes Thema, die mehr Tempo, Biss und vielleicht auch so manche Provokation noch gut vertragen hätte – gerade weil die Theaterwelt junge Perspektiven dringend braucht.
Weitere Termine: 15./16./18./19./20. Juli, jeweils 20 Uhr, im Herbst im Schauraum des Schauspielhauses Graz.
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