Sittenwächter - er ist ihnen noch nicht begegnet. Brennpunktschulen - gibt es in seinem Bezirk nicht. Nach den Aussagen des Bezirksvorstehers der Brigittenau, Wiens 20. Bezirk, in der „Krone“ gehen am Samstag die Wogen hoch. Die FPÖ fordert gar den „sofortigen Rücktritt“ des Politikers.
Was sagt Bezirksvorsteher Hannes Derfler von der SPÖ zu den Sittenwächtern in seinem Bezirk, die Frauen ermahnen, weil sie aus ihrer Sicht zu kürze Röcke tragen: „Mich selber hat nie jemand angesprochen in der Millennium City, wenn Sie das meinen.“
Und was zu Brennpunktschulen in seinem Bezirk? Derfler: „Nach der Beschreibung, die Sie jetzt genannt haben, glaube ich nicht, dass ich so eine Schule habe.“
Nur zu zwei Aussagen eines Interviews, das der Bezirksvorsteher mit der „Krone“ geführt hat. Eine Reaktion der FPÖ ließ nicht lange auf sich warten: „Die in einem heutigen Interview getätigten Aussagen des Brigittenauer SPÖ-Bezirksvorstehers Hannes Derfler müssen zu dessen sofortigen Rücktritt führen. Wenn der rote Bezirkschef nach dem Machetenmord und Vergewaltigungen keine Gefahr für die Bevölkerung sieht, keine islamistischen Sittenwächter wahrnimmt und auch erklärt, dass es in der Brigittenau keine Brennpunktschulen gibt, dann ist das eine Verhöhnung der Opfer und der leidgeplagten Bezirksbewohner“, so der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp.
Nepp attackiert in seiner Wortmeldung aber auch Innenminister Gerhard Karner von der ÖVP: „Die stetig steigende Schlepperkriminalität und der fehlende Grenzschutz machen es Illegalen einfach, nach Wien zu kommen. Dieses verheerende Zusammenspiel von schwarz-roter Sicherheits- und Zuwanderungspolitik führt zu den mittlerweile untragbaren Zuständen auf Wiens Straßen. Es muss sich endlich etwas verändern, um die Sicherheit der Wiener wieder gewährleisten zu können.“
Kritik kommt an Derfler kommt auch von der Wiener ÖVP: „Entweder negiert Bezirksvorsteher Derfler die Probleme oder er versteht nicht, worum es geht. Beides ist schlimm genug. Selbst der Staatsschutz warnt vor einer zunehmenden Radikalisierung in Österreich“, so Parteichef Karl Mahrer. Er sagt weiter: „Das Herunterspielen solch schrecklicher Taten wie der Macheten-Mord in der Brigittenau kann von den Wiener nicht länger hingenommen werden. Das Interview mit dem Bezirksvorsteher des 20. Bezirks bringt die Lage auf den Punkt: Weit weg von den Menschen und weit wegschauen von den Problemen.“
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