Farce um Projekt

Volkertviertel: Die „geheimste“ Studie der Stadt

Wien
12.05.2023 08:00

Posse um bisher nicht umgesetzte Pläne für das Volkertviertel im zweiten Bezirk in Wien. Die Verantwortlichen schweigen darüber.

Es hätte das erste „Supergrätzel“ in der Stadt werden sollen. Reichlich begrünt, mit weitgehend autofreien Begegnungszonen samt Abkühlungsmaßnahmen. Der Volkertplatz unweit des Pratersterns hätte es auch dringend nötig. Denn im Sommer wird das Viertel zur absoluten Gluthölle. So weit kommt es aber nicht. Zumindest jetzt nicht.

Details der Pilotstudie unbekannt
Zur Vorgeschichte: Bereits im Jahr 2020 wurde von der MA 18 (Stadtentwicklung und Stadtplanung) eine Pilotstudie durchgeführt, bei der auch die Bevölkerung miteingebunden wurde. Ursprünglich stammt die Idee noch von der ehemaligen Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger (Grüne). Passiert ist seither nichts, außer dass der Bezirk bei der letzten Wien-Wahl politisch umgefärbt wurde. Über Details der Studie wurde eisern geschwiegen.

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Der Bezirksvorsteher hat die Herausgabe der mit Steuergeld finanzierten Studie zwei Jahre lang bekämpft!

Heidi Sequenz, Gemeinderätin (Grüne)

Gemeinderätin Heidi Sequenz und Bezirksrat Bernhard Seitz (beide Grüne) schäumen: „Der Bezirksvorsteher hat die Herausgabe der mit Steuergeld finanzierten Studie zwei Jahre lang bekämpft!“ Die Ergebnisse werden nun von den Grünen kommenden Dienstag vorgestellt.

Doch was steht eigentlich drin in dieser geheimen Studie? Die Bewohner des Viertels wünschten sich demnach zu einem großen Teil weniger Verkehr und Parkplätze, mehr Bäume und Freiflächen - genau das, was mit dem „Supergrätzel“ eigentlich umgesetzt hätte werden sollen. Die Verantwortlichen geben sich wortkarg.

Bezirkschef verweist auf die MA 18
Das Büro von Bezirkschef Alexander Nikolai (SPÖ) verweist auf die MA 18 und möchte sich nicht dazu äußern. Das Magistrat erwidert, dass eine Umsetzung in diesem Gebiet nicht Gegenstand der Studie gewesen sei. Für diese, die bereits in der vorherigen Legislaturperiode beauftragt wurde, seien rund 45.000 Euro angefallen. Das erste „Supergrätzel“ ist dann übrigens in Favoriten entstanden.

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