Mit dem besten Team seit vielen Jahren geht Österreich in die am Sonntag beginnende Judo-WM. Das Ziel in Doha sind zwei Medaillen.
Ein bisschen erschrocken vor sich selbst war Österreichs Erfolgs-Trainerin Yvonne Snir-Bönisch, als sie die Ziele für die Judo-WM beim Namen nannte: „Wir wollen zwei Medaillen holen!“ Aber die Deutsche kann ja angesichts der schlagkräftigen Truppe, die Rot-Weiß-Rot ab Sonntag eine Woche lang in Doha vertritt, gar nicht anders. „Uns klein zu reden, hat keinen Sinn. Und das wollen wir auch nicht. Wir können mittlerweile noch selbstbewusster sein, noch höhere Ziele formulieren.“ Das macht zum Beispiel Shamil Borchashvili. Der Olympia-Bronzene versteht es wie kaum ein anderer, mit mentaler Stärke am Tag X bereit zu sein.
Goldene in der Familie?
„Wenn es darauf ankommt, bin ich da! Das Wort Nervosität kenne ich nicht, musste ich googeln.“ In „seiner“ Kampfklasse (bis 81 kg) mit dabei ist auch Bruder Wachid. „Einer von uns beiden wird die Goldene schon nach Hause holen“, sagt Shamil augenzwinkernd.
Vollen Angriff verspricht auch Aaron Fara (bis 100 kg). Ein Mann, der von der ersten Sekunde an die Entscheidung, also den Ippon sucht. „Dieses ganze Taktieren interessiert mich nicht. Ich bin kein Schachspieler, sondern ein kompromissloser Kämpfer.“
Bei Österreichs Damen trägt einmal mehr die Olympia-Dritte Michaela Polleres (bis 70 kg) unsere Medaillenhoffnungen. „Fünf bis zehn Athletinnen können Gold holen - ich gehöre dazu“, weiß die WM-Bronzene 2021. Die über die Teamentwicklung in Österreich sagt: „Man spürt, dass die Richtung stimmt.“
Ohne Ukraine
Überschattet wird die WM von der Teilnahme von 18 russischen und zwei weißrussischen Startern. Die Ukraine zog daher ihr Team von der WM ab. „Sportlich extrem schade, alles Politische können wir aber nicht beeinflussen“, sagt Österreichs Generalsekretär Markus Moser zum heißen Thema. Das auch die Quali für Olympia 2024 beeinflusst. Wo Österreich im Idealfall mit einem sechsköpfigen Team dabei ist.
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