Ethik à la Prigoschin

Wagner-Chef will Gefangene „gleich alle töten“

Ausland
24.04.2023 10:17

Jewgeni Prigoschin hat bekannt gegeben, dass seine berüchtigte Söldnertruppe „Wagner“ künftig niemanden mehr gefangen nehmen, sondern stattdessen „gleich alle töten“ würde. Die Begründung klingt wie Hohn: Die Privatarmee würde niemals gegen die internationalen Gesetze des Humanismus verstoßen.

Anstoß war ein angeblich abgehörtes Gespräch ukrainischer Militärs, die beschlossen, einen verwundeten russischen Gefangenen zu erschießen. Die Aufnahme erschien im Telegram-Kanal „Unloading Wagner“, berichtet die unabhängige russischsprachige Internetzeitung „The Insider“.

Prigoschin reagierte entrüstet auf das Gespräch und kommentierte es wie folgt: „Wir werden niemals gegen die internationalen Gesetze des Humanismus verstoßen! Und das Gesetz des Humanismus beginnt in dem Moment, wo eine Person gefangen genommen wird.“

„Wenn du jemanden gefangen nimmst, musst du dich um ihn kümmern, ihm medizinische Hilfe erweisen, du darfst ihn nicht verletzen und musst ihn nach einiger Zeit gegen jemanden tauschen oder gehen lassen, wie du willst“, führte er aus. „Manchmal haben wir sie (die Gefangenen - Anm. d. Red.) auch einfach so wieder hergegeben.“

„Daher werden wir die Regeln des Humanismus nicht verletzen“, so Putins Koch weiter. „Wir werden einfach alle auf dem Schlachtfeld töten", lautet Prigoschins für einen normalen Menschen nicht nachvollziehbare Schlussfolgerung. Hier Prigoschins Worte im Originalton:

Wagner-Söldner für unsägliches Leid verantwortlich
Dass Russland jedoch in Wahrheit keinen großen Wert auf Menschenrechte legt, ist allgemein bekannt. Am 11. April war im Netz ein Video veröffentlicht worden, in dem russische Kämpfer einem noch lebenden Soldaten der ukrainischen Streitkräfte den Kopf abtrennen.

Einer der russischen Soldaten schlug dabei vor, den Kopf in eine Tasche zu stecken und dem Kommandanten zu schicken. Daraufhin schilderte der Menschenrechtsbeauftragte der Werchowna Rada (ukrainisches Parlament - Anm. d. Red.) Dmytro Lubinets, dass er in den vergangenen zehn Monaten „Dutzende“ Videos erhalten habe, in denen ukrainische Soldaten brutal von russischen Streitkräften getötet würden. Die Aufnahmen seien unvorstellbar grausam. Laut Lubinets zeigen sie, wie Ukrainern „Kopf, Genitalien, Ohren, Nase und Gliedmaßen abgetrennt“ werden.

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