Millionen von Schwertransportern, Umwegverkehr, Fahrverbote, Blockabfertigungen und Co.: Das Thema Verkehr ist und bleibt in Tirol ein (Dauer-)Brenner - inklusive ständiger Kritik aus Deutschland und vor allem Italien. Im Streit mit den Nachbarstaaten in der Transitfrage fordern Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) und Verkehrslandesrat René Zumtobel (SPÖ) Gespräche. Denn: „Der Druck steigt.“
„Wir merken, dass der Druck aus Rom, Berlin, aber auch aus Brüssel steigt“, sagt Mattle zur aktuellen Debatte, angestoßen von Anti-Transitkämpfer Fritz Gurgiser in der „Krone“: „Gerade der italienische Verkehrsminister (Matteo Salvini, Anm.) sollte sich für die Verkehrswende starkmachen, anstatt an der fossilen Verkehrspolitik des 20. Jahrhunderts festzuhalten. Wenn er ein echtes Interesse an einem konstruktiven Gespräch zur Lösung des Transitproblems hat, dann lade ich ihn bei seinem nächsten Besuch am Brenner gerne 30 Kilometer weiter ins Innsbrucker Landhaus ein“, lässt Tirols Landeshauptmann aufhorchen.
Gesundheit und Umwelt wiegen mehr als die Interessen der Frächterlobby.
Tirols Landeshauptmann Anton Mattle
Es lägen ganz klare europäische Lösungsansätze, wie die Verlagerung auf die Schiene, eine Korridormaut oder das Slot-System, am Tisch: „Gesundheit und Umwelt wiegen mehr als die Interessen der Frächterlobby.“
„Brauchen partnerschaftliche Lösung“
Verkehrslandesrat René Zumtobel erklärt: „Wir arbeiten mit unseren Nachbarregionen Südtirol und Bayern intensiv an einem langfristigen trilateralen Verkehrsmanagement-System, um eine planbare Straße - so wie für die Schiene - für den gesamten Brennerkorridor zu schaffen. Wir brauchen eine partnerschaftliche Lösung für den gesamten Alpenübergang und damit die Unterstützung der Nationalstaaten.“
Warnung vom Transitforum
Erst kürzlich warnte Fritz Gurgiser vom Transitforum, dass „Gefahr im Verzug“ bei Tirols Lkw-Fahrverboten herrsche. Die Politik riskiere deren Fortbestand durch Untätigkeit. „Die ständigen Anpatzereien aus dem Süden und Norden verlangen nun harte Positionen von Land und Bund in der Transitproblematik“, betonte Gurgiser.
Es gebe keine europarechtliche Verpflichtung, „in der festgehalten ist, dass sich ein ganzes Land vom Transitverkehr terrorisieren lassen muss.“
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