Ottakringer Brauerei

Amenra: Musik gegen den seelischen Untergang

Musik
19.03.2023 09:00

Die belgische Band Amenra ist an der Spitze des Kollektivs der Church Of Ra, einer losen Zusammenstellung von Künstlern, die auf ethische Motive achten und in unterschiedlichen künstlerischen Formen aus der Norm der kapitalistischen Gesellschaft ausbrechen. Mit Igorrr und Der Weg einer Freiheit spielen sie am 28. März in der Ottakringer Brauerei. Amenra-Frontmann Colin H. van Eeckhout ließ uns tiefer in die Welt des mysteriösen Kollektivs blicken.

(Bild: kmm)

„Krone“: Colin, du kannst von deiner Band Amenra leben. Die letzten Jahre waren nicht einfach. Im September 2021 warst du etwa auf Akustiktour und dabei in der Szene Wien zu Gast.
Colin H. van Eeckhout:
Natürlich war es schwierig. Wir mussten den Bus selbst zahlen und wollten auch die Veranstalter nicht ausbeuten, weil wir natürlich auch auf sie angewiesen sind. Alle sollen zufrieden sein und das ist etwas, was mit steigenden Kosten und Problemen immer schwieriger wird.

Hast du dein Leben während der intensiven Pandemiejahre umstellen müssen?
Ich war sehr kreativ, habe viel fotografiert und meine Prints verkauft. Als Band kann man immer noch das Merchandise verkaufen, aber für die Crew und die ganze Produktion war diese Zeit der Horror. Im Juni 2021 haben wir ein Album rausgebracht, das sich gut verkauft hat und außerdem haben wir als Band schon immer etwas Geld zurückgelegt. Ganz vernünftig, um für schlechte Zeiten vorzusorgen. (lacht) Dieser Polster hat uns gut durch die beiden schwersten Jahre gebracht.

Warum habt ihr damals eigentlich ein Akustikset gespielt? War das Corona geschuldet?
Als wir die Idee hatten, war uns klar, dass wir die zarten Instrumente nicht in riesigen Hallen spielen könnten, weil sie dann untergehen würden. Allerdings war auch schwer abzuschätzen, wie viele Leute uns mit dem Akustikset sehen möchten. Als wir die Tour buchten, mussten die Leute aus Covid-Gründen sowieso sitzen, was uns mit diesem Paket entgegenkam. Wir hatten da zwar gerade ein hartes Metal-Album veröffentlicht, wollten es aber trotzdem probieren. Außerdem hatte ich nach einem Nabelbruch, der aus meinem Geschrei resultierte, eine OP, die es unmöglich machte, so zu singen, wie ich es gewohnt bin. Sie haben mir ein Netz eingesetzt und so musste ich ein paar Wochen stark zurückschrauben. All das hat dann zur Akustiktour geführt.

Man ist es gerade von dir gewohnt, dass die Liveshows unheimlich intensiv und einnehmend sind. Akustisch ist das natürlich ganz anders - fühlst du dich dabei auf der Bühne genauso wohl?
Wir können uns weder beim fehlenden Licht, noch hinter der Lautstärke verstecken. In einem Akustikset hörst du jedes Sesselrücken, jeden Fehlgriff am Instrument und ich darf noch nicht einmal husten. (lacht) Man ist viel verletzlicher und die Möglichkeit, Fehler zu machen, die bemerkt werden, ist viel höher. Gerade für eine Metalband ist das eine besondere Herausforderung. Wir erzählen ansonsten aber akustisch dieselbe Geschichte, nur aus einer anderen Position heraus. Wir bringen immer das volle Spektrum der menschlichen Emotionen aufs Tablett und es war auch für uns spannend, diese Welt zu erforschen.

Alles in allem bist du aber eher ein Freund des Experimentierens und Erschaffens - der bloßen Kreativität. Das Livespielen gehört nicht zu deinen Lieblingsbeschäftigungen.
Man ist noch verletzlicher, aber wenn es klappt, dann fühlt sich die Belohnung schöner an. Wir Menschen sind so gepolt, dass wir viel zufriedener sind, wenn wir Dinge außerhalb unserer Komfortzone schaffen. Ich bin nicht die ideale Person, um auf der Bühne zu sein. Ich fühle mich dort oben eigentlich nie ganz wohl, aber da muss ich durch.

Kommt es dir manchmal komisch vor, dass du auf der einen Seite verunsichert bist, wenn du die Bühne betrittst, aber die Leute deine Performance feiern und dir zujubeln?
Meine Mutter meinte mal, es wäre ganz eigenartig, mich auf einer Bühne zu sehen. Sie kennt mich als das Kind, das sich immer irgendwo in einer Ecke versteckt hat. Das Leben spielt manchmal eben verrückt. (lacht) Ich liebe es, mich selbst zu verletzen. Auf der Bühne bin ich ein Charakter, dem ich Dinge antue, die mein Selbstvertrauen und meinen Selbstwert steigern. Man rückt dort auch aus seiner eigenen Blase raus und das verändert einen immer.

Bei normalen Konzerten lässt du dich schon gerne mal von Fleischerhaken, die in deine Haut gebohrt werden, hochziehen. Das wissen Amenra-Fans natürlich, aber bei den Akustikshows passiert nichts dergleichen. Ist das dann mental eine größere Herausforderung für dich?
Physisch war das ein Scherz, man sitzt ja nur am Sessel herum. Aber wir sind alle in unseren 40ern und die Shows mit Amenra werden immer härter. Unsere Rücken und Nacken schmerzen kräftig, wir müssen Korsetts tragen und meine Stimme ist auch schnell angegriffen. Ein klassisches Konzert wird mit jedem Jahr immer härter, das brauchen wir nicht zu leugnen.

Das Konzept von Amenra braucht diese Härte und Gewalt. Hast du Angst, dass du irgendwann physisch nicht mehr in der Lage sein wirst, dem gerecht zu werden?
Diese Gedanken kommen mir durchaus. Deshalb gehen wir oft ins Fitnesscenter, laufen viel und schauen darauf, dass wir körperlich fit bleiben. Das Alter ist erbarmungslos und irgendwann hilft dir das alles nichts mehr, dessen bin ich mir bewusst. Wenn du ein Spitzensprinter warst und mit 60 noch immer läufst, kommst du trotzdem nie mehr an deine besten Tage ran. Du kannst jüngere Läufer trainieren, aber das will ja auch niemand. Wir reden in der Band sehr viel über dieses Thema, deshalb haben wir auch verschiedene Projekte außerhalb von Amenra. Das Akustikset gibt uns zumindest die Möglichkeit, auch im höheren Alter noch aktiv sein zu können. Wenn auch nicht so, wie man es von uns gewohnt ist.

Ist das reine Erschaffen von Musik eine physische Herausforderung?
Mittlerweile weniger. Als wir zwischen der Bandgründung und 2017 die „Mass“-Alben machten, war das noch stärker ausgeprägt. Irgendjemand von uns muss mental in einer Grenzsituation sein, um wirklich ehrliche Musik erschaffen zu können. Andererseits hat man den Menschen und auch sich selbst nichts zu geben. Ein Trauma ist der halbe Weg zur Lösung des Problems. Die Musik hält uns im geistigen Gleichgewicht.

Ihr singt viel über Unheil, Katastrophen und Verluste, die teilweise aus euren eigenen Leben resultieren. Wenn man diese Songs Abend für Abend live spielt, kommt der Schmerz des Ursprungs doch immer wieder hoch?
In gewisser Weise schon, aber der Zugang verändert sich. Wir spielen noch immer Songs, die wir vor fast 20 Jahren geschrieben haben. Die Erlebnisse waren so heftig, dass sie jedes Mal aufs Neue hochkommen. Allerdings ist man trotzdem in der Gegenwart. Man spürt die Dinge also noch, aber ganz anders und aufgeweichter. Dinge haben sich aufgelöst oder sind erledigt und so kann man in diese Zeit eintauchen, hat aber trotzdem eine Distanz dazu. Wir haben das Glück, unsere dunklen Seiten mit Kreativität abbauen zu können. Andere Menschen verfallen in Depressionen, haben ein verschobenes Trauergefühl oder werden gewalttätig, weil sie nicht wissen, wie sie die Gefühle kanalisieren können. Man braucht Musik, Sport oder eine Therapie - ein Outlet. Ansonsten lebt die Dunkelheit immer in dir und frisst dich von innen auf.

Hast du andere Wege beschritten oder versucht, um deine inneren Dämonen zu besiegen oder in Schach halten zu können?
Den Großteil meiner Gefühle kanalisiere ich in Musik, Gedichten oder meiner Fotografie, doch es ist alles um die Musik herum gebildet. Ich finde es bei mir persönlich nicht notwendig, andere Wege zu beschreiten, aber jeder muss seinen eigenen Weg finden, um damit umgehen zu können. Man braucht etwas, in dem man sich verlieren und die Welt um sich herum ausschalten kann. Etwas, das einen gut fühlen lässt.

Nach sechs „Mass“-Alben habt ihr 2021 mit dem „De Doorn“-Zyklus begonnen - war das der Beginn einer weiteren neuen und langen konzeptionellen Reihe?
In den Medien wurde viel von einem neuen Kapitel oder dem Beginn einer neuen Ära geschrieben, aber wir sehen „De Doorn“ eher als Nachfolger. Jedes Album ist ein Dokument der Jahre, in denen wir es verfasst haben. Wenn man Corona weglässt, ging alles seinen normalen Weg. Und selbst da hatten wir das große Glück, im luxuriösen Belgien zu leben, das uns Künstler sogar unterstützt hat, was nicht überall der Fall war. Wir hatten viel Zeit für unsere Familien, was wir sehr geschätzt haben und uns allen guttat. „De Doorn“ hat genau das dokumentiert, aber „Mass VII“ wird es irgendwann auch geben - nur müssen wir den Zeitpunkt abwarten, an dem wir wissen, was wir dazu zu sagen haben. Als Musiker schreiben und arbeiten wir immer weiter, aber ohne großes Trauma wird es kein weiteres „Mass“-Album geben. Man kann so etwas nicht planen. Als Musiker weißt du nie, was als nächstes passiert. 

Die Musik zu „De Doorn“ habt ihr in Belgien während zwei Feuerritualen geschrieben. Ein sehr internes Projekt, für das ihr extra Skulpturen aufgebaut habt, in denen anwesende Besucher Zettel mit ihren Ängsten, Sorgen oder depressiven Gedanken stecken konnten, bevor die Skulpturen niedergebrannt wurden, während ihr dazu konzertiert habt.
Das war ein sehr integrativer Prozess. Für uns war es auch ein Markstein. Wir haben damals 20 Jahre Amenra gefeiert, womit wir nie gerechnet hatten, sind noch immer gut befreundet und genießen es, gemeinsam Zeit zu verbringen. Wir können das tun, was wir lieben und wofür wir Leidenschaft verspüren. Als wir mit Amenra begannen, war uns klar, dass wir nicht nur eine Band sein wollen, sondern auch in anderen künstlerischen Bereichen wildern möchten. Die Musik sollte immer so kraftvoll und intensiv wie möglich sein, damit die Menschen wortwörtlich Energie daraus ziehen können. Sie sollen sich physisch und auch psychisch darin verlieren können. Wenn du wirklich komplett am Boden bist, kann dir die Musik helfen und dir die Hand reichen - das war ein weiteres Ziel von uns. Wir haben die Kunst mit Selbstsorge und Humanismus vermischt. Wir haben bislang alles erreicht, was wir uns immer erträumt haben und das dokumentieren wir auch. Ob es dazu jetzt ein „Mass VII“ braucht - ich glaube nicht. Wenn es aber kommt, dann kommt es.

Amenra ist ein Teil der Church Of Ra, einem belgischen Künstlerkollektiv, das fernab von jedweden Genrekonventionen in verschiedenen Bands mit den verschiedensten Arten dunkler Musik und Kunst spielt und experimentiert. Eine fast schon rituelle Zusammensetzung, die von den Fans als solche demütig wahrgenommen wird.
Ich finde es lustig, dass heute jedes Konzert ein „Live-Ritual“ ist. Sobald du dir eine Mönchskutte oder einen Sack über den Schädel streifst, erschaffst du heute schon ein Ritual, das ist total absurd. Für mich ist es spezieller, wenn ein 40-jähriger Black-Metal-Fan neben einer 65-jährigen Krankenschwester steht und bei einer Show vor Ergriffenheit weint. Wenn du vom Publikum aus etwas ganz Extraordinäres ein einziges Mal in deinem Leben siehst - das sind für mich eher rituelle Momente als der bloße Mummenschanz, der sich als solches bezeichnet. Es passt halt zum Klischee, dass wir alle im Wald sitzen und Blut aus menschlichen Schädeln trinken. (lacht) Das alles ermüdet mich schon so sehr. Mir ist es aber auch egal. Es ist lustig und wir machen das, was wir machen wollen.

Wie hat sich die gesamte Church Of Ra über die letzten knapp 25 Jahre entwickelt und erweitert?
Ich denke sehr viel über alles nach. Die Church Of Ra bezeichnet das Tun von ein paar Leuten - nicht mehr und nicht weniger. Irgendwie hat dieser Terminus ein Eigenleben entwickelt. Er bedeutet den Leuten etwas und jedem etwas anderes. Es ist immer gefährlich, über so etwas zu sprechen, ohne zu religiös oder nach einer spirituellen Zusammenkunft zu klingen. Das ist nämlich das Erste, das dabei rüberkommt und damit schwappt auch eine gehörige Portion Arroganz mit. Wir arbeiten mit etwas, das Religiösem und Spirituellem ähnelt. Es sind ein paar Leute, die an etwas glauben und ihre Stärken darin bündeln, das Bestmögliche herauszuholen. Es gibt eine Verbindung zwischen diesen Welten, aber als die Church Of Ra größer und größer wurde, mussten wir vieles davon aus der Hand geben. 2014 waren wir am ehesten auf gleichem Wege, aber Menschen, Freundschaften und auch Geisteshaltungen entwickeln sich und schreiten voran. So ist das Leben. Von dort an sind manche in andere Richtungen weitergezogen und das ist okay. Es ist interessant zu sehen, wohin die Church Of Ra wachsen kann, aber sie muss es nicht. Auch eine Band oder ein Künstler muss nicht wachsen. Wichtig ist das zu tun, was man tun will - nichts anderes zählt. Alles andere sind nur Erwartungshaltungen von außen, von denen man sich trennen muss.

Begriffe wie Freiheit, Unabhängigkeit oder Freundschaft lassen sich in einer Art Kommune natürlich ganz anders pflegen …
Es geht um gegenseitige Hilfe und Verbindungen. Es ist ein DIY-Prinzip, wie wir es schon immer aus dem musikalischen Untergrund kennen. Jeder, der sich ein Album von uns anhört, einen Song streamt oder ein Konzert besucht ist in meinen Augen ein Teil von uns. Wir müssen die Church Of Ra nicht immer vorstellen und extra betonen. Es ist einfach eine Bezeichnung für eine Gruppe von Leuten mit ähnlichen Interessen und Ansichten.

Im Endeffekt ist das nichts anderes als der Ruf der True Norwegian Black Metal Szene, die Anfang der 90er zum Kult wurde, obwohl dahinter gar nichts Großes geplant war.
All das wurde so groß und ich habe Interviews von Darkthrone-Musiker Fenriz gelesen, wo er sich immer sehr amüsiert über die Rezeption von außen gezeigt hat. Die Leute brauchen das offenbar. Die Menschheit ist etwas sehr Sonderbares, sie hält sich immer gerne an Dingen fest. Man will immer dazugehören und Teil von etwas sein. Wir wollen uns einfach verbinden, und unterstützen und gegenseitig für uns sorgen. Aber es ist auch verrückt zu sehen, wie manche Dinge außer Kontrolle geraten sind.

Du bist das offizielle Sprachrohr der Church Of Ra. Du musst schon zugeben, wenn man eine Person in dieser Art und Weise zentriert, ist das Mysteriöse dahinter umso interessanter und spannender.
Das mag, müsste aber überhaupt nicht sein. Hinter jeder Person und jedem Musiker steckt auch ein Vater, ein Sohn, ein Freund, ein Ehemann - genau wie du und ich. Wir haben eine gewisse Ikonografie, ich bin aber ein durchschnittlicher Typ wie alle anderen auch. Wir sind absolut nichts Besonderes. Es gibt keinen Grund für einen Messias-Komplex. (lacht)

Was willst du mit deiner Band Amenra ausdrücken? Ist dir das Vermitteln bestimmter Botschaften wichtig?
Wir wollen den menschlichen Wert in den Vordergrund rücken. Wie schon erwähnt ist es für mich besonders schön, auf Konzerten Menschen zu sehen, die abseits davon vielleicht niemals zusammenstehen oder miteinander reden würden. Bei einem Konzert ist man Teil einer universellen, gemeinsamen Erfahrung und gehört zusammen. Unter all den Hautfarben, Geschlechtern und Religionen ist in erster Linie ein menschliches Herz, das bei jeder Person gleich tickt. Wenn man auf seinen Knien, am schwächsten und schlimmsten Punkt ist, dann ist man bereit, sich auf Dinge einzulassen und Dinge zuzulassen. Alles andere ist in dem Moment egal. Es gibt keine Abstufungen und Unterschiede mehr. Wenn du nach einem Unfall kurz vor dem Sterben bist, ist die Person, die deine Hand hält, in dem Moment dein persönlicher Gott. Da wirst du auch als größer Rassist froh darüber sein, wenn es jemand ist, den du verachtest. Unsere Botschaft ist ganz simpel: Wir alle sind gleich.

Die Botschaft an sich ist immer simpel, doch der Mensch und seine Emotionen stehen ihr oft im Weg.
In der Kunst versuchen wir unsere Botschaften so abstrakt wie möglich zu gestalten. Rede uns persönlich an, dann wirst du verstehen, was wir sagen wollen. Hört auf, eure Meinungen hinter dem Computerbildschirm abzusondern, sondern redet miteinander. Ihr werdet vom Gegenüber mehr verstehen als ihr glaubt.

Nick Cave hat im Internet seine „Red Hand Files“, wo er alle möglichen Fragen seiner Fans beantwortet.
Wie cool ist das bitte? Du hast eine Frage? Dann frag den Mann einfach. Das ist großartig. Wenn du dich selbst auf so ein Podest wie Cave begibst, dann musst du dir auch über die Kraft deiner Meinung gewahr sein. Deine Meinung hat dann natürlich ein anderes Gewicht und du musst viel mehr darauf achten, was du sagst.

Wie viele persönliche Opfer musst du eigentlich bringen, um so viel Energie und Zeit in Amenra und erweitert auch die Church Of Ra zu stecken?
Das frisst natürlich viel Zeit und Energie. Jeder in der Band und auch die gesamte Crew opfert sehr viel von seiner Familienzeit. Die Leute draußen kriegen oft nicht mit, wie viele Geburtstagsfeiern oder nette Zusammenkünfte mit seinen Lieben man verpasst, weil man lieber in einem schwitzigen Keller auftritt. Man wird in gewisser Weise auch in unserem Fall zu einer öffentlichen Person und das kann schwierig sein, doch das Ergebnis ist meist wunderschön. Diese Projekte geben uns einen Sinn. Sie belohnen uns und machen hoffentlich auch Sinn für andere Menschen. Wenn wir tolle Mails oder Nachrichten von Fans kriegen, dann ist das jedes Mal herzzerreißend. Du spürst, dass du etwas machst, das einen Einfluss hast. Das ist unglaublich schön.

Du bist selbst Vater. Haben deine Kinder die Perspektiven auf deinen Job und deine Leidenschaft verändert?
Sie haben mich dazu inspiriert, die ersten Akustiksongs zu schreiben. Bevor ich Vater war, war ich in erster Linie ein Sohn, der seinem Vater, den er nicht mehr hatte, etwas beweisen wollte. Jetzt bin ich ein Vater und die Rollen haben sich gedreht. Ich schaue nicht mehr in den Himmel, sondern runter zu meinen Kindern, um ihnen ein Vorbild sein. Als Musiker und auch als Band schlägt man dadurch Schatten, weil man nichts mehr nur für sich selbst macht. Man selbst ist nicht mehr das Wichtigste auf dieser Welt und das tut dem Ego sehr gut. Mit Kindern weißt du automatisch, dass jemand an deinem Sterbebett stehen wird und dir die Hand hält, wenn es zu Ende geht. Das ist die Kraft der Familie, die dir sonst niemand geben kann. Man hat einen neuen Zweck auf dieser Welt und muss eine Balance finden.

Live in Wien
Am 28. März spielen Amenra mit Igorrr, Der Weg einer Freiheit und Hangman‘s Chair in der Ottakringer Brauerei in Wien. Das Konzert ist bereits seit Wochen restlos ausverkauft.

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