Sternenexplosion

Forscher entdecken Supernova relativ nahe unserer Erde

Wissenschaft
30.08.2011 18:59
Astronomen der University of California in Berkeley haben vergangene Woche eine gewaltige Supernova in einer unserer Erde benachbarten Galaxie entdeckt. Was diese Sternenexplosion für die Forscher so interessant macht, ist der Umstand, dass sie sich – obwohl in einer Entfernung von 21 Millionen Lichtjahren – in kosmischen Maßstäben quasi vor unserer Haustür abspielt und das letzte ähnliche Ereignis schon fast 40 Jahre her ist.

Die von den Wissenschaftlern "PTF 11kly" getaufte Supernova im Sternbild des Großen Bären leuchtet so hell, dass sie in den nächsten Wochen selbst für Hobby-Sterngucker mit einem guten Fernrohr kurz nach der Abenddämmerung in der nördlichen Hemisphäre zu sehen sein wird. Die Astronomen nehmen an, dass bei der Supernova ein sogenannter Weißer Zwerg explodiert ist, der zu viel Materie von einem zweiten Himmelskörper abgesaugt hat.

Wenige Stunden nach Explosion entdeckt
Die Forscher konnten die Supernova in der Spiralgalaxie Messier 101 (Bild 3) dank der sogenannten Palomar Transcient Factory, eines computergesteuerten Programms zur Durchmusterung des Nachthimmels, fast von Beginn an mitverfolgen: Am 22. August war in der betreffenden Region (in Bild 2 ganz links) noch nichts zu sehen gewesen, am Mittwoch (23. August, Bildmitte) registrierte das System dann einen gleißenden Lichtblitz. Bereits am Tag nach der Entdeckung (re.) habe die Helligkeit der Supernova um das 20-Fache zugenommen, so die Astronomen.

"Wir haben diese Supernova früher als alle bisherigen Supernovae dieses Typs aufgespürt", berichtet Andy Howell von der University of California, der mit zum Entdeckerteam gehört. Obwohl Supernovae des nun beobachteten Typs 1a in den ersten drei Wochen nach ihrem Ausbruch eine Helligkeit von mehr als einer Milliarde Sonnen erreichen, ist es trotzdem schwierig, sie schon wenige Stunden nach der Explosion aufzuspüren, da sie zu diesem Zeitpunkt noch vergleichsweise lichtschwach sind.

"PTF 11kly" wird von Minute zu Minute heller
Durch die relative Nähe von "PTF 11kly", die von Minute zu Minute heller wird, zu unserer Erde sei das aber in diesem Fall geglückt, so die Forscher. "Man kann sogar unverbrannte Teile des Sterns, der da explodiert ist, sehen. Das ist wirklich bemerkenswert", so Howell. Forscher aus aller Welt, die ihre Teleskope nun auf die Supernova gerichtet haben, erhoffen sich von den Beobachtungen neue Erkenntnisse über diesen Typ der Sternenexplosion.

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