Eine freundliche Anrede, dann der Hammer: Per E-Mail erfuhren Mitarbeiter der Lifebrain-Labors in Wien von ihrer Dienstfreistellung. Insgesamt müssen 306 Personen gehen. Und das steht in dem Schreiben ...
Die Schock-Nachricht kam am Freitag: „Wir sehen uns gezwungen, Dich ab sofort vom Dienst freizustellen, wobei wir uns den Widerruf der Dienstfreistellung ausdrücklich vorbehalten.“ Bei insgesamt 306 Mitarbeitern ging das E-Mail vor dem Wochenende ein. Zusammen mit der Anweisung, „ab sofort nicht mehr zum Dienst zu erscheinen“ und alle Gegenstände wie Handy oder Spindschlüssel zurückzugeben. Übrig bleibt ein Dankeschön, in der Dienstfreistellung ist zu lesen: „Du hast einen wertvollen Beitrag im Kampf gegen die Pandemie und zur Sicherheit der Menschen beigetragen!“ Zahlt aber auch keine Miete.
Das steht in dem Mail
Die Dienstfreistellung im Wortlaut: „Aus dem oben genannten Grund sehen wir uns daher gezwungen, Dich ab sofort vom Dienst freizustellen, wobei wir uns den Widerruf der Dienstfreistellung ausdrücklich vorbehalten. Du musst daher ab sofort nicht mehr zum Dienst erscheinen. Bitte beachte, dass Du verpflichtet bist, sämtliche Gegenstände, die in unserem Eigentum oder im Eigentum von Konzerngesellschaften, Kunden, Auftraggebern und Geschäftspartnern stehen, wie insbesondere den Mitarbeiterausweis, Handy, Spindschlüssel, Laptop, Passwörter, Zugangsberechtigungen, Geschäftsdokumente, Schlüssel und dergleichen an uns zu Handen der Lifebrain Personalabteilung zurückzustellen und weder Originale noch Kopien jedweder Form oder Art zurückzubehalten. Du wirst eine gesonderte Mail erhalten, indem Du einen Termin buchen kannst, für die Rückgabe.“
Mit der Abschaffung der Testpflicht in Spitälern und dem Ende von „Alles gurgelt“ mit 30. Juni schaltet nicht nur wieder das Land in Sachen Corona auf Normalbetrieb, sondern auch die Lifebrain-Labors, die zu Spitzenzeiten immerhin 800.000 PCR-Proben pro Tag gemeistert haben. Insgesamt wurden 63,98 Millionen Proben analysiert – davon waren 2,85 Millionen positiv. Auch vier der fünf betriebenen Pavillons auf der Baumgartner Höhe werden zurückgebaut und dem Gesundheitsverbund zurückgegeben.
„Für mich persönlich ist dies ein überaus schmerzlicher und schwieriger Schritt!“, erklärt Lifebrain-Geschäftsführer Michael Havel, der in Sachen Mail-Verabschiedung übrigens auf den Spuren des Milliardärs Elon Musk wandelt – er feuerte Twitter-Mitarbeiter kurzerhand per Mail.
„Habe es heute erfahren“
„Die Mitarbeiter wurden schon vor einem Monat beim AMS zur Kündigung angemeldet. Das war nichts Neues“, erklärt ein Lifebrain-Sprecher. Ein nunmehriger Ex-Mitarbeiter am Freitag: „Unsinn. Wir wussten zwar, dass es zu Kündigungen kommt, aber nicht, wen es trifft. Ich habe es erst heute erfahren.“
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