Mit einer schnellen Realisierung der S18 rechnet in Lustenau niemand. Kurt Fischer pocht aber auf Entlastungsmaßnahmen.
Über den vergangene Woche seitens des Klimaministeriums präsentierten Evaluierungsbericht zur S18 diskutierten auch die Lustenauer Gemeindevertreter in ihrer jüngsten Sitzung. Einig waren sich die Vertreter aller Fraktionen darin, dass Lustenaus Fokus - angesichts der immer noch längeren Zeithorizonte beziehungsweise Realisierungswahrscheinlichkeit - auf kurzfristig machbaren Entlastungsmaßnahmen liegen müsse.
Im Evaluierungsbericht sind eine Temporeduktion für Lkw in Ortsdurchfahrten, ein verschärftes Nachtfahrverbot, sichere Querungshilfen für Fußgänger entlang der Ortsdurchfahrt, die Verbesserung der Zollabwicklung durch Digitalisierung und eine homogenere Verteilung, die Prüfung von Umfahrungen über die A13 Schweizer Autobahn sowie ein nachvollziehbarer Fahrplan für eine Nutzungseinschränkung für die Brücke Au - Lustenau angeführt. „Das Enttäuschende an diesem Bericht ist, dass diese Entlastungsmaßnahmen vom Land nicht schon längst umgesetzt wurden “, kritisierte Bürgermeister Kurt Fischer. Umso vehementer werde man das bei allen aktiven Planungen wie etwa beim Neubau der Rheinbrücke Au-Lustenau einfordern.
Das Enttäuschende am S18-Evaluierungsprozess ist, dass die kurzfristigen Entlastungsmaßnahmen für die Lustenauer vom Land nicht schon längst umgesetzt wurden.
Kurt Fischer
Wirtschaftslandesrat Marco Tittler betonte, dass einige Vorschläge - wie etwa die Digitalisierung der Zollabwicklung - bereits in Arbeit seien. „Da sind wir mit Hochdruck dran“, erläuterte er im Pressegespräch am vergangenen Freitag. Andere der vorgeschlagenen kurzfristigen Lösungen wären aus seiner Sicht wenig sinnvoll: „Bei 700 Lkw und 20.000 motorisierten Fahrzeugen, für die es kein Nachtfahrverbot gibt, ein solches zu verhängen, entlastet niemanden.“
Von Höchst nach Dornbirn über eine EU-Außengrenze
Und auch die Sache mit der Umfahrung über die Schweizer Autobahn gestalte sich in der Praxis schwierig. Für die Firma Blum würde das nämlich bedeuten, dass man von Höchst zum Betrieb in Dornbirn Wallenmahd über die Schweiz, also eine EU-Außengrenze, fahren müsste. „Hier von schnellen Entlastungsmaßnahmen zu sprechen ist lachhaft.“
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