Absurder Fall

Weniger Pension, weil Wienerin länger arbeitet

Wien
27.01.2023 14:19

Eine 61-jährige Frau ist länger im Berufsleben geblieben, um ihre niedrige Pension aufzubessern. Aufgrund der sogenannten Aliquotierung bekommt sie, weil sie ein Jahr länger arbeitet als sie müsste, weniger Pension! 

Frau K., geboren am 3.9.1962, hätte ihren regulären Pensionsantritt am 1.10.2022 gehabt. Da die dreifache Mutter aufgrund von Kindererziehung nur eine Pensionshöhe von 1034,43 Euro erreicht, hat sie mit Ihrer Firma vereinbart, ein Jahr länger bis zum 1.10.2023 zu bleiben, um Ihre Pension aufzubessern. 

Pension um 24 Euro im Monat geschmälert
Statt aber ihre Pension anzuheben, hat die Wienerin dieser durch das längere Arbeiten geschmälert. Die Arbeiterkammer (AK) berichtet der „Krone“ von diesem absurden Fall. Bei Pensionsantritt am 1.10.2023 beträgt der Pensionsanspruch der Frau 1161 Euro. Bei Pensionsantritt am 1.1.2023 ergibt sich eine Pensionshöhe von 1185 Euro. Frau K. arbeitet in einem Labor.

Der Grund dafür ist die so genannte Aliquotierung (anteiligen Anrechnung) der Pensionserhöhung: Nur bei Pensionsantritten zum 1. Jänner im Jahr des Pensionsantritts bekommt man die volle Inflationsanpassung. Für jedes spätere Kalendermonat reduziert sich die Anpassung um zehn Prozent. Wer also erst ab dem 1. November seine Pension antritt, bekommt überhaupt keine Pensionserhöhung im Folgejahr.

Neun Prozent Pensionsanpassung ab 2024
Die Pensionsanpassung im Jahr 2024 wird wegen der hohen Teuerung rund neun Prozent betragen. Das heißt, dass alle, die am 1. Jänner 2023 ihre Pension antreten, ab dem Jahr 2024 auch eine um
neun Prozent erhöhte Pension bekommen. Doch wer erst ab 1. November 2023 in Pension geht, fällt um die Teuerungsanpassung seiner Pension um. Und das nicht nur ein Jahr lang, denn die Pension fällt dann für die gesamte Pension um neun Prozent niedriger aus. Kurz: Wer später in Pension geht, hat also einen klaren Nachteil und verliert im Laufe der Pension Tausende Euro.

AK und SPÖ fordern, dass die Regierung die Aliquotierung der Pensionsanpassung für 2024 sofort aussetzt und in den nächsten Monaten die Wertanpassung im Pensionskonto neu regelt.

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