Plötzlich Funkstille

„Co“ Winter führte Pilot Wagner wortlos ins Ziel

Die amtierenden Rallye-Staatsmeister Simon Wagner und Co-Pilot Gerald Winter beendeten die Jänner-Rallye in Freistadt (OÖ) auf Rang zwei. Auf Sieger Adrien Fourmaux (Fr) fehlten nur 9,7 Sekunden, die nationale Konkurrenz fuhr man in Grund und Boden. Und das, obwohl es zum Start große Schwierigkeiten gab . . .

Die Funkverbindung zwischen Pilot und seinem „Co“ entscheidet in einem Rallye-Auto über Sieg und Niederlage. Simon Wagner (OÖ) und der Lavanttaler Gerald Winter waren zum Start der Jänner-Rallye mit einem Albtraum-Szenario konfrontiert.

Mit Händen und Füßen navigiert
Vor der ersten Sonderprüfung – beide waren die Strecke noch nie im Renntempo gefahren, zudem war’s stockfinster – fiel das Mikro von Winter aus, hörte Wagner nur noch das laute Dröhnen des Motors.

„Wir haben das erst eine Minute vorm Start gemerkt, weil wir den Helm erst zeitnah aufsetzen“, erklärt Winter, der seinen 29-jährigen Piloten dann acht Kilometer lang per Zeichensprache navigierte. Dass man nur acht Sekunden auf den späteren Sieger Fourmaux (Fr) verlor, grenzt an ein Wunder.

Kabel gerissen, Ersatzhelm am Weg
Schuld am Schlamassel war ein kleines, abgerissenes Kabel am 2500 Euro teuren Helm, das die Mechaniker beim nächsten Service binnen weniger Sekunden reparierten.

„Ein Kumpel war mit meinem Ersatzhelm schon aus dem Lavanttal unterwegs, falls es nicht geklappt hätte“, lacht Winter, der bei seinem 20-Jahr-Jubiläum seine volle Routine ausspielte. „Das ist mir noch nie passiert - aber alles ist gut gegangen.“

Im internationalen Vergleich top
Mit Endrang zwei hinter WM-Starter Fourmaux haderte das Duo dann sogar. „Wir haben die nationale Konkurrenz um eine Minute geschlagen - das ist top. Aber als Zweiter bist du halt immer der erste Verlierer.“

Weiter geht‘s für das Duo erst im März. Da steht der erste Lauf der Rallye-EM in Portugal an. Kurz darauf steigt dann die Rebenland-Rallye.