Der zweiter Slalom in Zagreb fiel dem Wetter zum Opfer. Trainer Tom Trinker sieht in der Talente-Förderung akuten Handlungsbedarf: „Am Ende muss ich den Kopf hinhalten.“
Das war vorherzusehen! Als viele der Ski-Teams bereits am Weg zur Besichtigung der Piste in Zagreb waren, kam mittags die Nachricht von der FIS: „Aufgrund des warmen Wetters und des Windes am Abend wird der Nachtslalom abgesagt.“ Beim ersten Rennen am Mittwoch waren auf der schlechten Piste ja 28 von 63 Läuferinnen gar nicht ins Ziel gekommen.
Eine von ihnen war Natalie Falch, die in Kroatien ihr Debüt im Weltcup gab. Oder auch Lisa Hörhager, die 2020 ebendort ihre Premiere feierte und sich nach einer Verletzung in dieser Saison wieder in den Weltcup zurückgekämpft hat - ihr drittes Rennen aber ebenso mit einem Ausfall beendete.
Für beide waren es aber wichtige Erfahrungen auf höchstem Niveau. „Wir haben Handlungsbedarf und müssen eine starke Slalom-Gruppe formieren“, weiß Trainer Tom Trinker.„Auch um Verletzungen besser zu kompensieren.“ Wie etwa die von Chiara Mair oder Katharina Gallhuber. „Jetzt müssen wir aufs Gas drücken, über einige Jahre sind junge Athletinnen nicht wirklich nachgezogen worden.“ Vermutlich auch, weil Kathi Liensberger mit ihren Erfolgen vieles kaschiert hat.„Da hatte es auch keine Dringlichkeit.“
Hörhager etwa hat beim Weltcup am Semmering schon gepunktet. „Das war sehr gut. Das Potenzial bei unseren jungen Fahrerinnen ist da.Jetzt muss man versuchen, sie schnell im Weltcup zu etablieren. Viele Jahre lang haben wir den Skisport geprägt. Aber es ist schwieriger geworden, die anderen Nationen sind auch nachgezogen“, sagt Trinker. Und der Druck von außen wird nicht kleiner. „In Österreich wachsen schnell einmal der Druck und die Ungeduld, weil man das so aus den letzten Jahren nicht gewohnt ist. Nun müssen wir in Ruhe mit dem vorhandenen Potenzial arbeiten.“
Erstes Ziel ist nun, dass die jungen Läuferinnen regelmäßig in die Punkte fahren und sich dadurch Selbstvertrauen aufbauen. „Dann kann es recht flott nach vorne gehen“, so Trinker. Der auch genau weiß: „Wenn es nicht klappt, muss am Ende ich meinen Kopf hinhalten. Das ist ganz klar ...“
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