Glücksmomente

Weihnachten: Geschichten, die zu Herzen gehen

Wien
22.12.2022 19:00

Egal, ob Mensch oder Tier - die Weihnachtszeit hat für alle die gewisse Portion Wunder, Wärme und Freude parat, wie diese Geschichten zeigen.

Das fünfte Jahr hintereinander dient der Theatersaal der Pfarre Stadlau im Winter als Wärmestube. Eine von insgesamt 39 in ganz Wien, so viele wie noch nie. Aber auch der Bedarf ist so groß, wie nie zuvor. Die „Krone“ war zu Besuch in der warmen Stube. Der Leiter Kurt Roth kümmert sich gemeinsam mit 28 helfenden Händen um die „Gäste“. Denn nicht nur Wärme wird gespendet, sondern auch eine warme Mahlzeit.

Haben für jeden ein Platzerl
40 bis 50 Portionen jeden Dienstag. „Es ist hier wie im Restaurant“, schwärmt eine Besucherin. Seit drei Jahren kommt sie her, am Anfang kostete sie das aber Überwindung. „Ich wusste nicht, welche Leute ich hier treffe und wie ich behandelt werde“, so die 48-Jährige. Jetzt fühlt sie sich aber wohl, trifft hier ihre Freunde zum Plaudern.

39 Wärmestuben

...der Caritas gibt es diesen Winter in ganz Wien. So viele, wie noch nie zuvor. Neu sind dabei eigene Frauenwärmestuben. Auch warme Mahlzeiten erwarten die Besucher.  

Auch Kleidung, speziell saubere Socken und Unterwäsche bekommen die Besucher. Einmal im Monat kommt zudem eine Friseurin vorbei und schneidet kostenlos die Haare. „Auch eine kostenlose Rechtsberatung kann in Anspruch genommen werden“, erzählt Kurt Roth. Das Publikum ist dabei ganz gemischt. „Zu 80 Prozent haben wir Stammgäste“, sagt der Leiter. Darunter sind ein paar wenige Obdachlose, Menschen, die in Notschlafquartieren übernachten, aber auch welche, die über eine eigene Wohnung verfügen. „Manche haben zwar eine Wohnung, aber das Geld reicht nicht auch noch fürs Essen und Heizen“, weiß Helfer Manfred. Und dann gibt es noch jene, die herkommen, um nicht allein daheim zu sitzen. „Einsamkeit ist ein großes Thema bei uns, viele genießen den sozialen Austausch in unserer Stube“, so der Freiwillige. Auch Brigitte freut sich über Gesellschaft. „Ich kann meine Wohnung zum Glück noch heizen, aber ich mag die angenehme Atmosphäre hier“, sagt die 84-Jährige.

Zitat Icon

Manche haben zwar eine Wohnung, aber das Geld reicht nicht auch noch fürs Essen und Heizen.

Manfred, freiwilliger Helfer

Fest steht: Niemand wird abgewiesen, manchmal kann es zu kurzen Wartezeiten kommen, aber jeder hat noch ein Platzerl im Warmen bekommen.

Weihnachtsengel
Seit 2012 organisiert der „Verein MUT Weihnachtsengel“ ein Fest für Kinder, die Weihnachten aufgrund schwerer Lebenslagen in Krisenunterkünften verbringen müssen. Die Weihnachtsengel sind Mitarbeiter von teilnehmenden Firmen beziehungsweise Privatpersonen, die die von den Kindern auf Papier gebrachten Wünsche besorgen und verpacken. MUT-Mitarbeiter bringen die persönlichen Packerln in Krisenunterkünfte, wo die Weihnachtsgeschenke dann mit einem kleinen Fest an die Kinder übergeben werden.

In diesem Jahr konnten insgesamt 190 Kinder mit persönlichen Geschenken überrascht werden. Über ein Packerl freuten sich 29 Heranwachsende in Wiener Benedictus Wohneinrichtungen, 19 Kinder in Wohnhilfeprojekten der St. Elisabeth Stiftung, 58 kleine Bewohner in den Frauenhäusern, 26 in zwei Kolping Muki-Häusern sowie 20 Kleinkinder über ein Sammelgeschenk (Turn-/Spielecke) im MuKi-Haus der Caritas Socialis. Auch 19 junge Bewohner in den Wohnhilfe-Einrichtungen vom Verein selbst durften sich über ihre persönliche Weihnachtsüberraschung freuen.

Ein kleiner Lichtblick in schwierigen Zeiten
Florina Walch, Leiterin der Wohnhilfe zur Weihnachtsengel-Aktion: „Das hat bei uns bereits eine lange Tradition und ist im Laufe der Jahre immer weitergewachsen. Gerade für Kinder, die sich in keiner leichten Lebenssituation befinden, hat die Erfüllung eines Herzenswunsches ja eine noch größere Bedeutung.“

„Rocky“ findet Familie
Mischlingsrüde „Rocky“ kam am 23. Dezember 2012, also genau einen Tag vor Weihnachten vor zehn Jahren, ins Tierschutzhaus Vösendorf. Der Hund war damals erst zwölf Monate alt. Sein Besitzer gab den jungen Vierbeiner ab, da sich dieser nicht mit dem zweiten Hund der Familie verstand. Der Rüde hatte von Beginn an Probleme mit anderen Artgenossen. Warum, weiß man nicht genau.

Von liebevoller Pflegerin zu liebender Familie
Die Tierpfleger, Hundetrainer und Betreuungspaten im Tierschutzhaus nahmen sich „Rockys“ an und trainierten fleißig mit ihm. Mit den Jahren wurde er ruhiger, aber auch älter. Die Chancen auf ein „Für-immer-zuHause“ wurden mit der Zeit kleiner. Ein ganzes Jahrzehnt verbrachte Rocky schon im Tierheim. Doch heuer sollte es so weit sein. Für ein junges Paar war es Liebe auf den ersten Blick. Was wohl auf Gegenseitigkeit beruhte. Denn kurz vor Weihnachten in diesem Jahr sagte „Rocky“ auf Wiedersehen zu seiner geliebten Pflegerin, um die ersten Feiertage von vielen bei seiner neuen Familie zu verbringen.

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