Lugner reicht es:

„Obdachlose sollen Rechte wie Flüchtlinge haben!“

Wien
20.12.2022 15:38

Mit einem speziellen Vergleich lässt jetzt Baumeister Richard Lugner (90) aufhorchen. Er ärgert sich über Versäumnisse in der Sozialpolitik, sieht den Staat gefordert und sorgt sich um seine Lugner City (siehe Video oben).

Der Winter ist die wohl härteste Jahreszeit für obdachlose Menschen. Die eisigen Temperaturen, Teuerungen und die hohe Inflation machen Menschen, ohne festem Dach über dem Kopf, besonders zu schaffen. Baulöwe und Society-Urgestein Richard Lugner (90) lässt nun mit einer speziellen Forderung aufhorchen.

„Krone“: Herr Lugner, warum sind Sie so verärgert?
Richard Lugner: Jedem Asylanten wird umgehend ein warmer Schlafplatz und verschieden Sozialleistungen von Stadt und Bund zur Verfügung gestellt! Unsere heimischen Obdachlosen müssen aber frieren. Das ist alles eine einzige Frechheit.

Aber es gibt doch auch genügend Anlaufstellen für Menschen ohne Zuhause?
Ja, aber die meisten Notschlafstellen dürfen nur nüchtern betreten und gegen Bezahlung genutzt werden. Die meisten Obdachlosen müssen ihr Nachtquartier draußen aufschlagen und das bei der Kälte. Auch bei mir in der Lugner City.

Zitat Icon

Meine Sicherheitskräfte sind mittlerweile Tag und Nacht im Einsatz, weil so viele Leute hereinkommen und hier übernachten.

Baulöwe Richard Lugner zur „Krone“

Wollen Sie nun den Obdachlosen um ihrer selbst willen helfen oder nur, dass sie nicht vor der Lugner City herumliegen?
Meine Sicherheitskräfte sind mittlerweile Tag und Nacht im Einsatz, weil so viele Leute hereinkommen und hier übernachten. Wir kommen nicht mehr zurande. Bei mir gibt es 20 Stiegenhäuser und eine offene Garage. Dann gibt es Flüchtlinge, die sich weigern, in beheizten Zelten zu schlafen. Es ist ein Hohn, dass man für die Obdachlosen Schlafsäcke und Decken sammelt, statt ihnen dieselben Rechte zu gewähren, wie sie bei uns ein jeder Flüchtling hat!

Welche Rechte meinen Sie?
Es gibt etliche Versäumnisse in der Sozialpolitik im Umgang mit der Obdachlosigkeit. Viele der Männer sind unverschuldet unter die Räder gekommen, etwa nach einer Scheidung. Dann folgt der Arbeits- und auch der Wohnungsverlust.

Kennt man diese Forderungen nicht auch von der ÖVP und FPÖ? Wollen Sie jetzt dort andocken?
Dagegen verwehre ich mich. Es ist die Aufgabe des Staates, sich um diese Dinge zu kümmern. Durch die Verdrängung in die Öffentlichkeit entstehen zusätzliche soziale Brennpunkte. Gerade die Obdachlosen, die im Kampf gegen die Kälte und Probleme zum Alkohol greifen, werden so von jeglicher Unterstützung ausgeschlossen und auf die Straße gedrängt und somit auch zur Belastung für die Allgemeinheit.

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