„Geht‘s eich guat? Seits eh olle motiviert?“, fragte er das zahlreich erschienene Publikum. Was bei Voodoo Jürgens selbst auf jeden Fall der Fall war. Inklusive sechs Zugaben bespielte der Liedermacher 90 Minuten den Linzer Posthof, gibt auf seinem neuen Album Einblicke in sein eigenes Seelenleben.
Sein Debütalbum „Ansa Woar“ wurde Gold-zertifiziert, „S’klane Glücksspiel“ dann bei den Amadeus Awards als Album des Jahres ausgezeichnet. Nun legt Voodoo Jürgens nach! Der in Tulln als David Öllerer aufgewachsene stellte im Posthof „Wie die Nacht noch jung war“ vor. Schonungslos setzt er dabei den schwarzhumorigen Blick durch die Wiener Seele fort, thematisiert im Dialekt Außenseiter, Gauner, Spieler, Systemausnutzer, Verlierer. Wobei der 39-Jährige, der selbst eine Lehre als Konditor abbrach, immer offenere Einblicke ins eigene Seelenleben gibt („Zuckerbäcker“).
Chatprotokolle verarbeitet
Aktuelle Gesellschaftsthemen wie den hohen Strompreis thematisiert er, Chatprotokolle wandelt er in Liebeslieder um: „Kriagst ollas, wos du wüst von mir, owa loss mi ned im Stich.“ Mit „Es geht ma ned ei“ hat jener Mann auch einen echten Hit dabei, dessen Band „Ansa Panier“ von schauderhaft melancholisch bis fetzig mitreißend genial durch den Abend swingt, twistet und jazzt - während Voodoo dazu Geschichten samt feiner Textzeilen („A Linke drah i, zwa Linke hob i“) erzählt. Witzig, schräg, unterhaltsam!
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