Crashkurs gefordert

Jeder zweite Achtjährige kann nicht schwimmen

Wien
07.12.2022 19:00

Ertrinken ist die zweithäufigste Todesursache bei Kindern. Die ÖVP fordert „Überlebenstraining“ schon im Kindergarten. 

Durch Corona sind viele Schulschwimmkurse sprichwörtlich ins Wasser gefallen. Etliche dieser Kurse konnten im heurigen Schuljahr nur teilweise oder gar nicht nachgeholt werden. Dabei können nach wie vor 50 Prozent der Achtjährigen in Wien nicht schwimmen. 60 Prozent davon lernen schwimmen in der Volksschule. Für Familiensprecherin Silvia Janoch (ÖVP) ist das zu wenig.

Ertrinken ist zweithäufigste Unfallursache bei Kindern
Sie fordert „Crash-Schwimmkurse“ bereits im Kindergarten. „Es geht nicht darum, Drei- bis Fünfjährige zu Profischwimmern auszubilden, es sollen lediglich Selbstrettungskompetenzen erlernt werden“, so Janoch. Sie bezieht sich dabei auf die erschreckende Bilanz, nach der Ertrinken die zweithäufigste Todesursache bei Kindern ist.

Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit starben im Zeitraum von 2009 bis 2018 in Österreich 31 Kinder unter 15 Jahren in Folge eines Ertrinkungsunfalls. Mehr als die Hälfte der Opfer war unter fünf Jahre alt. 

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Bei Schwimmkursen mit Kindergartenkindern geht es darum, dass sie lernen, sich aus Gefahrensituationen befreien zu können.

Familiensprecherin Silvia Janoch (ÖVP)

Laut Experten kann mit der Aneignung von Schwimmkompetenzen nicht früh genug begonnen werden. Bereits Kindergartenkinder (3 bis 5 Jahre) sollen mit dem Element Wasser altersadäquat vertraut gemacht werden. 

In privaten Kindergärten sei es durchaus üblich, mit den Sprösslingen ins Schwimmbad zu gehen, warum also nicht auch in städtischen Einrichtungen? Bislang ist der Vorschlag bei der Stadt auf taube Ohren gestoßen. Ausgeredet hat man sich dabei auf den Pädagogenmangel.

Silvia Janoch lässt dieses Argument aber nicht gelten: „Eislaufkurse werden durchgeführt, Schwimmkurse dagegen nicht, obwohl Schwimmen eine Überlebenstechnik ist, Eislaufen dagegen nur ein Hobby. Dabei ist der Aufwand mit Mietautobus, Umziehen, Trainer vor Ort derselbe.“ 

Infrastruktur ausbauen
Um mehr Schwimmkurse zu ermöglichen, braucht es aber auch die passende Infrastruktur dazu. Der Vorschlag der ÖVP ist daher Schwimmbecken am Schulareal bei neuen Schulcampussen mit einzuplanen. 

Ein Schwimmkurs kostet pro Kind im Durchschnitt 150 Euro. „Ich bin mir sicher, dass viele Eltern bereit wären, diesen Preis für die Sicherheit ihrer Kinder zu zahlen“, so Janoch. Die ÖVP fordert überdies eine finanzielle Unterstützung für Kindergärten, die einen Schwimmkurs abhalten wollen.

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