Aus Wohnung abgeführt
Iran: Journalistin bei Geburtstagsfeier verhaftet
Ausgerechnet an ihrem Geburtstag ist im Iran eine kritische Journalistin verhaftet worden. Die Zeitungsreporterin Mariam Wahidian sei am Sonntag aus ihrer Wohnung abgeführt worden, berichteten mehrere iranische Medien am Montag übereinstimmend. Sie arbeitete unter anderem für die reformorientierte Zeitung „Shargh“.
Beobachter gehen von einem Zusammenhang mit den seit mehr als zwei Monaten andauernden Protesten gegen die politische Führung im Land aus. Nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten in New York wurden im Rahmen der landesweiten Demonstrationen bereits mehr als 60 Medienschaffende verhaftet.
Die Möglichkeiten der Berichterstattung sind im Land massiv eingeschränkt. Immer wieder kommt es auch zu Störungen und Sperren des Internets. Auf einer Rangliste der Pressefreiheit der Organisation Reporter ohne Grenzen liegt der Iran auf einem der letzten Plätze.
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Schätzung: Hunderte Demonstranten getötet
Auslöser der Massenproteste war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini Mitte September. Sie starb in Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verhaftet worden war. Nach Einschätzungen von Menschenrechtlern wurden mindestens 450 Demonstranten getötet und rund 18.000 Protestteilnehmer verhaftet.
Journalistinnen in berüchtigtem Gefängnis inhaftiert
Einige Journalistinnen sitzen im berüchtigten Ewin-Gefängnis in der Hauptstadt Teheran. Auch die Journalistin Nilufar Hamedi der Reformzeitung „Shargh“, die den Fall Amini als eine der ersten bekannt gemacht hatte, sowie ihre Kollegin Elaheh Mohammadi sind dort inhaftiert. Der Geheimdienst bezeichnete die Frauen jüngst als ausländische Agentinnen. Die Zeitung wies die Vorwürfe zurück.
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