15 Jahre Haft

Missbrauch an Tochter: „Mit Ehefrau verwechselt“

Kärnten
25.11.2022 10:53

Der Missbrauchsprozess gegen einen Kärntner (41) beginnt mit einem erschütternden Geständnis: Der vierfache Vater gibt zumindest zu, sich an einer Tochter vergangen zu haben. „Schuld war aber auch die Frau, die ihre Ehepflichten verletzt hat.“ Dafür gibt es die Höchststrafe - nicht rechtskräftig.

Seit April sitzt der Mann als Kinderschänder in U-Haft: Er soll alle drei Töchter sexuell geschändet haben - teilweise vor den Augen des kleinen Sohns. Für Staatsanwältin Denise Ebner ist es einer der schlimmsten Fälle. „Es sind unfassbare Übergriffe, das jüngste Opfer war fünf Jahre alt!“

Plötzliches Teilgeständnis
Der Angeklagte hatte bisher alles geleugnet, kann sich die massiven und detaillierten Beschuldigungen nicht erklären. Dann erzählt er plötzlich: „Ich möchte ein Teilgeständnis ablegen. Ich hatte Sex mit einer Tochter.“

Staatsanwältin fassungslos
Nach einer Veranstaltung hätte er getrunken und sich mit dem Mädchen ins Bett gelegt: „Ich war benebelt, habe sie wohl mit der Ehefrau verwechselt.“ Staatsanwältin Ebner ist fassungslos: „Ihre Tochter war keine 12 Jahre alt!“ Der 41-Jährige zuckt mit den Schultern: „Schuld war aber auch die Frau - sie hat ihre ehelichen Pflichten nicht erfüllt.“ Und auch er selbst sei als Kind Opfer eines sexuellen Missbrauchs im Familienkreis geworden. „Das verfolgt mich immer.“

Vier Opfer, 15 Jahre Haft
Betretenes Schweigen im Gerichtssaal. Der Mann beteuert, dass er mit den anderen Kindern „aber nichts gehabt hätte“. Richter Gernot Kugi hakt mehrmals nach, wie er sich dann die massiven Anschuldigungen von ihnen erklären kann. „Gar nicht.“ Vor allem der Sohn hatte den Vater belastet - jahrelang habe er mitansehen müssen, wie der Mann sich an den kleinen Schwestern vergangen hätte.

„Ich wollte nicht mehr leben“, hatte der Bub gesagt - und sich endlich, endlich einer Tante anvertraut, die sofort das Richtige tat und zur Polizei fuhr: „Meine Welt ist zusammengebrochen“, erzählt sie. In diesem Fall gibt es also viele Opfer: vier zerstörte Kinderseelen, Menschen, die wohl niemanden mehr vertrauen können. Das Urteil fällt rasch: Höchststrafe von 15 Jahren Haft, nicht rechtskräftig.

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