Machtspiele in der SPÖ

Was für Doskozil-Übernahme spricht – und was nicht

Burgenland
21.11.2022 20:30

Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) und die rote Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner befinden sich wieder im Clinch. Was für und gegen Doskozils Machtübernahme spricht.

Kaum ist Doskozil aus der Reha zurück, verspürt er offenbar den Drang, seiner Chefin auszurichten: „Du kannst es nicht. Ich hingegen schon.“ Sein Vorgehen löst ein Déjà-vu aus. Es erinnert an die Sebastian-Kurz-Taktik, um Reinhold Mitterlehner als ÖVP-Parteichef abzumontieren.

Umfrage: Bundes-SPÖ mit Doskozil bei 32 Prozent
Was ist der Anlass für die vielen Interpretationen? Die SPÖ Burgenland gab eine Umfrage bei Meinungsforscher Peter Hajek in Auftrag, wie die SPÖ mit Spitzenkandidat Doskozil abschneiden würde. Ergebnis: Eine Doskozil-SPÖ bekäme 32 Prozent der Stimmen, während Rendi-Wagner bei 27 Prozent liegt.

Von einem Machtkampf will man im Burgenland nichts wissen. „Die SPÖ ist gerade am Weg zur Nummer 2 auf Bundesebene. Wir wollten zeigen, welches Potenzial die Partei hätte, würde sie Themen aus dem Burgenland übernehmen“, behauptet Landesgeschäftsführer Roland Fürst.

Würde eine Übernahme der SPÖ durch Doskozil überhaupt klappen?
Vor allem das Thema Migration wird von der Bundes-SPÖ vernachlässigt. Doskozil besitzt in der Asylfrage eine hohe Glaubwürdigkeit und könnte der FPÖ wichtige Prozentpunkt abnehmen.

Doskozil: Achse zu Ludwig zerschlagen, Dornauer nicht mehr „best buddy“
Das Drehbuch erinnert zwar an die ÖVP-Übernahme von Sebastian Kurz - aber nur auf den ersten Blick. „Denn Doskozil fehlen die Verbündeten, wie sie Kurz mit einem Wolfgang Sobotka hatte, der die Speerspitze machte“, so Politik-Insider Thomas Hofer. Mittlerweile ist Doskozil in der SPÖ isoliert. Die Achse zu Bürgermeister Michael Ludwig hat sich zerschlagen. Auch Tirols Landesvize Georg Dornauer ist nicht mehr Doskozils „best buddy“.

SPÖ Burgenland favorisiert „Modell Scholz“
Wie eine friedliche Lösung aussehen könnte, skizziert Fürst am Beispiel „Modell Scholz“. Olaf Scholz war lange als SPD-Parteichef innerparteilich nicht mehrheitsfähig, aber eine Umfrage bestätigte ihm die besten Chancen als Spitzenkandidat. So einigte man sich in der SPD dann doch auf Scholz - und heute ist er deutscher Kanzler. So einen Modus Operandi favorisiere die SPÖ Burgenland für die Wahl des nächsten Spitzenkandidaten. Also doch Interesse an einem Machtkampf.

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