Reise in die Unterwelt

„Krone“ erkundet mit Influencer vergessenen Keller

Wien
06.11.2022 10:00

Gemeinsam mit Influencer Jerry erkundet die „Kärntner Krone“ einen alten Fabrikskeller, der mehrere Stockwerke und Meter unter Wien liegt.

Eine Einladung in die Wiener Unterwelt ist kein alltägliches Angebot. Das bedarf einer Erklärung: Vor zehn Jahren hat der Influencer „Jerryously“ begonnen, Lost Places, also vergessene Orte, zu fotografieren. Heute folgen ihm schon fast eine Million Menschen auf der Kurzvideo-Plattform TikTok. Der 27-Jährige erkundet alte Keller, Bunker, Stollen, Schächte, Bergwerke und das auch über die Ländergrenzen hinweg. Da kann es auch schon einmal eng, nass und schmutzig werden. Bei seinem Besuch in Klagenfurt lud er die „Kärntner Krone“ ein, ihn einmal zu begleiten.

Exkursion in einen alten Fabrikskeller
Mein Ausflug in die Unterwelt beginnt am Stephansplatz in Wien. Dort treffe ich mich mit Jerry. „Ein alter Fabrikskeller steht heute am Programm“, sagt der junge Abenteurer. Und er ist völlig entspannt - im Gegensatz zu mir. Weil die meisten Bauwerke, die vergessen unter der Erde liegen, im Privatbesitz sind, holen wir uns zuerst Erlaubnis und Schlüssel.

Schon bald beginne ich, etwas Unbehagen zu empfinden. Alte, holprige Steinstiegen führen uns beide in die Tiefe. Während ich mich staunend umschaue, erklärt Jerry, was ich da überhaupt bewundere. „Das ist ein alter Lastenaufzug, er ist noch original.“ In jeder Ecke des Kellers, der vermutlich aus dem Mittelalter stammt, findet man verstaubte Gegenstände, an denen viele einfach blind vorbeilaufen würden. Jerry nicht. Zerbrochene, verstaubte Statuen, die unter einer Schicht Erde versteckt sind. Zusammengeknüllte Zeitungen, jahrzehntealte leere Weinflaschen, sogar Luftschächte, die bis aufs Straßenniveau reichen.

„Im Untergrund sprechen die Wände Bände“
Woher Jerry weiß, aus welcher Zeit der Keller stammt? „Im Untergrund sprechen die Wände Bände!“, scherzt er. Sie bestehen teilweise aus großen Steinquadern. So habe man vor etwa 1000 Jahren gebaut. „Hier im ersten Bezirk geht es stellenweise bis zu vier Stockwerke in die Tiefe. Im Zweiten Weltkrieg hat man dieses unterirdische Tunnelnetz als Luftschutzbunker verwendet“, erzählt der 27-Jährige.

Geheimnisse, die noch gelüftet werden müssen
Er öffnet eine Falltür und offenbart eine weitere Treppe, die noch tiefer in die Dunkelheit führt. Mittlerweile ist es nicht nur ganz schön heiß, sondern auch ungewohnt still. „Hörst du das?“, fragt er mich. Ja, ich höre etwas: ein Rauschen. „Das ist die U-Bahn.“

Jerry zeigt mir ein Rohr, das in Richtung Boden verläuft. „Dieses Rohr“, er klopft mit seiner Taschenlampe dagegen, und es hört sich nicht hohl an, „war eine Stromleitung.“ Warum endet eine Stromleitung im Boden? „Tut sie nicht!“, entgegnet Jerry. Er hüpft. Unter uns befindet sich ein Hohlraum und unter der Mauer ist ein kleiner Spalt zu erkennen: „Hier geht es noch weiter!“ Wohin, das will er noch herausfinden.

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